Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

BdV beklagt geringe Teilnahme der Versicherer / Tarifwechsel-Service der PKV kommt zu spät

(Henstedt-Ulzburg) - Das Problem der Privaten Krankenversicherung (PKV) ist seit vielen Jahren bekannt: Im Laufe der Zeit steigen die Beiträge und werden für viele Versicherte - gerade mit Eintritt in das Rentenalter - unbezahlbar. Pressereferentin Bianca Boss vom Bund der Versicherten e. V. (BdV): "Viele Verbraucher kommen mit der Angst oder der aktuellen Situation zu uns, dass sie die Beiträge der privaten Krankenversicherung nicht mehr zahlen können. Wir weisen unsere Mitglieder schon seit Jahren auf ihr Tarifwechselrecht hin und geben Hilfestellungen." Grund hierfür war die unzureichende Unterstützung der Versicherungsunternehmen und deren Vertreter. Der jetzige Tarifwechsel-Service einiger Privater Krankenversicherungen kommt nach Auffassung des BdV für den Verbraucher zu spät, zumal der Leitfaden in vollem Umfang erst 2016 von den wenigen teilnehmenden Unternehmen umgesetzt werden muss. Besonders bedauerlich findet Boss, dass sich laut dem PKV-Verband nur etwas mehr als die Hälfte der Mitgliedsunternehmen an dem Service beteiligen wollen: "Unternehmen mit einer unüberschaubaren Tarifvielfalt wie die Central haben sich leider ganz aus der Verantwortung gestohlen und lassen ihre Kunden damit im Regen stehen."

Das Tarifwechselrecht ist im § 204 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) geregelt und soll dem Versicherten ermöglichen, einen Wechsel in einen anderen Tarif mit gleichartigem Versicherungsschutz unter Anrechnung der aus dem Vertrag erworbenen Rechte und der Alterungsrückstellungen beim gleichen Versicherer vorzunehmen. Aus der Erfahrung des BdV war vielen Verbrauchern dieser Weg gar nicht bekannt. Er wurde vom Versicherer auch nicht kommuniziert oder die Bearbeitung eines Tarifwechsels erfolgte mit großer zeitlicher Verzögerung. "Auch fehlte es häufig an der Vollständigkeit aller Tarifwechselmöglichkeiten und dem Willen der Unternehmen, seine Versicherten umfassend zu beraten", so Boss. Der Verbraucher stand in einem aussichtlosen "Kampf" um sein Recht und gab oft auf.

Der Tarifwechsel-Service des Verbandes mag der Weg in die richtige Richtung sein. Der BdV bemängelt jedoch, dass sich die Branche erst nach Jahren diesem Problem angenommen hat und dass sich viele Mitgliedsunternehmen den Leitlinien nicht angeschlossen haben. "Dass der PKV-Verband nicht alle seine Mitglieder von dieser dringenden Notwendigkeit überzeugen konnte, lässt uns vermuten, dass vielen Unternehmen immer noch der Wille fehlt, sich gesetzeskonform zu verhalten - zum Leidwesen der Verbraucher", kritisiert Boss.

Der BdV wird dieses Projekt und dessen Umsetzung weiterhin im Auge behalten und gegebenenfalls den Finger in die Wunde legen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. (BdV) Pressestelle Tiedenkamp 2, 24558 Henstedt-Ulzburg Telefon: (04193) 99040, Fax: (04193) 94221

(sy)

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