Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

BdV zu Lebensversicherungen: Garantiezins senken ! Beibehaltung von 3,25 Prozent täuscht Verbraucher

(Henstedt-Ulzburg) - Der Bund der Versicherten (BdV) fordert sowohl Versicherungswirtschaft als auch Versicherungsaufsicht zu mehr Transparenz gegenüber den Verbrauchern auf. Der Verband fordert die baldige Senkung des Garantiezinses für Lebensversicherungsverträge.

Damit widerspricht der Geschäftsführer des BdV, Frank Braun, dem Präsidenten des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV), Bernd Michaels, der in einem Interview mit der Bild-Zeitung heute davon ausgeht, dass der derzeitige Garantiezins auf Kapitallebens- und Rentenversicherungen von derzeit 3,25 Prozent in diesem und nächsten Jahr bis 2004 stabil bleibe.

Braun fordert: Die Versicherungswirtschaft müsse sich der Realität stellen und endlich einsehen, dass schon heute offenbar etliche Unternehmen Schwierigkeiten haben, den ohnehin mickrigen Garantiezins von 3,25 Prozent zu erfüllen. Je höher aber der versprochene und einzuhaltende Garantiezins ist, desto eher werden schwache Unternehmen in die Situation der Zahlungsunfähigkeit kommen, wenn sie diesen am Markt nicht erwirtschaften können. Durch die Insolvenz von Versicherungsunternehmen könnten Verbraucher erhebliche Verluste erleiden. Der ausgeschiedene Präsident das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (BAV, heute BAFin), Dr. Helmut Müller hat schon Anfang 2002 die Absenkung des Garantiezinses auf 3 Prozent gefordert.

„Die Verbraucher werden getäuscht, wenn für alle Unternehmen mindestens 3,25 Prozent versprochen werden“, so Braun. Erst kürzlich wurde ein Unternehmen vom zuständigen Aufsichtsamt unter Zwangsverwaltung gestellt, weil die Erfüllung der zugesicherten 3,25 Prozent nicht gesichert sei, weitere Unternehmen sollen bedroht sein.

„Konsequent wäre die baldige Absenkung des Garantiezinses auf unter 3 Prozent“; so Braun. Mit einem Beispiel soll dieses verdeutlicht werden: Unternehmen, die derzeit etwa 2,8 Prozent erwirtschaftete Rendite leisten, aber 3,25 Prozent zusagen, müssen mehr ausgeben als sie einnehmen. Das hält niemand auf Dauer aus. Bei einer Absenkung auf etwa 2,5 Prozent wäre die Erfüllung des Versprochenen gesichert. „Damit wäre der Verbraucher zwar doppelt gekniffen, weil nicht nur die Überschussbeteiligung, sondern auch der Garantiezins weiter und weiter gesenkt würde, er wisse aber, woran er sei. Die Zahlungsunfähigkeit des Versicherers wäre sicher das größere Übel.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. Postfach 11 53 24547 Henstedt-Ulzburg Telefon: 04193/99040 Telefax: 04193/94221

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