Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Beimischquoten überprüfen / Brauwirtschaft befürchtet Rohstoffknappheit für Lebensmittel

(Berlin) - „Die weltweite Bevölkerungs- und Kaufkraftentwicklung, die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und die Steigerung der Energiepreise machen einen Überprüfung der Beimischquoten für Biokraftstoffe unausweichlich.“ Das erklärt Rechtsanwalt Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes anlässlich einer Anhörung im deutschen Bundestag am 20. Februar 2008 in Berlin.

Die Preissteigerungen für Lebensmittel und die Rohstoffknappheit zu leugnen, wie es in Teilen der Politik auf Bundes- und EU-Ebene immer noch erfolge, sei populistisch und entspreche nicht der Verantwortung politischer Entscheider.

Die Politik habe zu lange die Augen vor den Weltmarkt-Turbulenzen durch Bioethanol verschlossen. Neben den gestiegenen Rohölpreisen werde der Bioenergie-Boom auch durch gestiegene Subventionen verursacht. Damit seien die Agrarpreise de facto an die Erdölpreise gekoppelt.

„Die marktverzerrenden und preistreibenden Subventionen und Förderungen von Bioenergie lassen sich nicht rechtfertigen mit dem Ziel der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz“, fährt Hahn fort. Er weist darauf hin, dass der europäischen Brauwirtschaft heute schon 1 Million Tonnen Braugerste fehlen. Es sei auch davon auszugehen, dass der Erdölpreis weltweit hoch bleibe. Von daher setze sich, wie Brasilien zeige, die Bioenergie auch ohne staatliche Förderung durch. Eine Umsteuerung der Bioenergie-Förderung sei neben der Überprüfung der Beimischquoten dringend geboten. Schließlich würden die ehrgeizigen Beimischquoten der Bundesregierung für Bioenergie dem Klima durch erhöhte Emissionen schaden und die Lebensmittelpreise weiter nach oben treiben. Dabei verweisen die deutschen Brauer auf eine interne wissenschaftliche Untersuchung der Europäischen Kommission, derzufolge das verfolgte Ziel, den Marktanteil von Biokraftstoffen im Verkehr auf 10 Prozent zu erhöhen, Nettokosten von 65 Milliarden Euro bewirkt und die behaupteten Einsparungen an Treibhausgasen bezweifelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Marc-Oliver Huhnholz, Pressesprecher Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2091670, Telefax: (030) 20916799

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