Pressemitteilung | dbb beamtenbund und tarifunion - Bundesleitung

Berliner Tagung der Akademie Europa zur „Zukunft der Alterssicherungssysteme“ - Heesen: Arbeit an Europäischem Sozialmodell ist zentrale Zukunftsaufgabe

(Berlin) - Europa muss sich gemeinsam den demographischen Herausforderungen stellen.

Das hat der Präsident der Akademie Europa, Peter Heesen, zur Eröffnung einer Fachtagung zum Thema "Die Zukunft der Alterssicherungssysteme in Europa" am 27. Februar 2007 in Berlin betont. Die Arbeit an einem europäischen Sozialmodell sei eine zentrale Zukunftsaufgabe, "wenn wir den Weg eines gemeinsamen Europas erfolgreich weitergehen wollen", sagte Heesen vor rund 150 Gästen aus ganz Europa im dbb forum berlin.

Mit Blick auf den demographischen Wandel, in dem sich die Gesellschaften in Europa seit mehr als zwei Jahrzehnten befinden, fügte Heesen hinzu:

"Wir haben nicht mehr viel Zeit, die seit Jahren bekannten Probleme zu lösen." Deshalb sei die Berliner Tagung der Akademie Europa, Forschungs- und Weiterbildungseinrichtung der CESI (Confédération Européenne des Syndicats Indépendants), der Auftakt zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe zum Thema „Europas demographische Herausforderung - Wege aus der Krise“.

Deutschland, bei dem in diesem Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft liegt, komme eine besondere Verantwortung zu für die Gestaltung der Zukunft Europas, sagte Heesen. "Und die verlangt, dass die Fakten offen gelegt, die Probleme beim Namen genannt und Mut ebenso wie Ideenreichtum zur Entwicklung von Lösungen gezeigt werden." Die demographische Entwicklung
- immer weniger junge Menschen müssen immer Ältere immer länger finanzieren
- werde zu Recht von vielen nationalen Regierungen und auch von der Europäischen Kommission "als eine der größten Herausforderungen für Europa" betrachtet. "Es wäre aber zu kurz gegriffen, wenn man das Thema rein europäisch lösen wollte. Es wird nicht zuletzt aufgrund der vielen nationalstaatlichen Besonderheiten der Alterssicherungssysteme unabdingbar, dass nationale Lösungen angestrebt werden, ohne dabei den europäischen Kontext aus dem Auge zu verlieren", so der Akademie-Präsident. "Denn jedes Alterssicherungssystem in Europa hat seine eigene Geschichte und vor allem seine eigenen gesellschaftlichen und politischen Implikationen.
So wäre es z. B. für Deutschland eine Fehlentwicklung, wenn sich die deutschen Arbeitgeber aus der bewährten betrieblichen Altersversorgung zurückziehen würden", sagte Heesen, der auch Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion ist.

Mit der Reihe von Fachtagungen wolle die Akademie Europa die Probleme und ihre Auswirkungen bewusst machen, den gesellschaftlichen Diskurs darüber intensivieren und die Diskussion mit Ideen und Vorschlägen bereichern. Bei der Auftaktveranstaltung kamen neben Bundesarbeitsminister Franz Müntefering unter anderen Johann Hahlen, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Prof. Gert G. Wagner, Evangelische Kirche in Deutschland, Prof. Winfried Schmähl, Universität Bremen, Klaus Dauderstädt, Vorsitzender der Gewerkschaft der Sozialversicherung, sowie François Ziegler, Europäische Kommission, zu Wort. Die zweite Fachtagung wird vom 8. bis 11. Mai 2007 in Sevilla stattfinden. Thema ist „Die Integration der Jugend und älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt“. Die Abschlussveranstaltung ist für den 12. bis 14. September 2007 in Brüssel geplant. Sie wird sich dem Thema „Mut zu Kindern - Frauen und Männer zwischen Familie und Beruf“ widmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Beamtenbund e.V. Beamtenbund und Tarifunion (dbb) Pressestelle Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin Telefon: (030) 40815400, Telefax: (030) 40814399

(el)

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