Pressemitteilung | Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (DBL)

Besucherrekord beim dbl-Kongress in Kassel

(Frechen) - Vom 14. bis zum 16. Juni 2001 standen in der Kasseler Stadthalle die Kinder im Mittelpunkt. 1500 LogopädInnen aus der ganzen Bundesrepublik nutzten die Gelegenheit, sich in Vorträgen von 46 Referenten über neuere Erkenntnisse zum Spracherwerb, zur Diagnostik und Therapie kindlicher Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen zu informieren. Damit sprengte die Besucherzahl des 30. dbl-Kongresses alle bisherigen Rekorde.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion am Freitag, dem 15. Juni. Hier diskutierten Vertreter der Kinderärzte und der Krankenkassen mit Logopäden und den Eltern eines sprachgestörten Kindes über Ziele und Grenzen der Versorgung im Bereich des Gesundheitswesens.

Die Diskussion entwickelte sich zu einem interessanten Disput, in dessen Verlauf Dr. Uwe Büsching, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BKJD), ein beeindruckendes Plädoyer zum Erhalt der logopädischen Befunderhebung hielt. Er stellte klar, dass die Kinderärzte bei Sprech-, Sprach- und Stimmstörungen häufig auf die differenzierte logopädische Befunderhebung angewiesen seien. Der Vertreter des IKK Bundesverbandes, Herr Köppen, unterstrich ebenfalls die Bedeutung der logopädischen Befunderhebung und betonte, dass lediglich aufgrund der Intervention von Seiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in den Heilmittelrichtlinien die Kompetenz zur Durchführung der Diagnostik auf die Ärzte verlagert worden sei.

Brisanz erhalten diese Statements aufgrund der aktuellen Situation: zur Zeit verhandeln die Logopäden mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen die sogenannte Leistungsbeschreibung Logopädie, die Bestandteil der bundesweiten Rahmenempfehlungen ist. Diese wiederum sind eine wichtige Grundlage für die Rahmenverträge, die in den einzelnen Bundesländern zwischen den Logopäden und den Kassen abgeschlossen werden. In diesen wird festgelegt, welche Leistungen der Logopäden von den Kassen in welcher Höhe bezahlt werden. In den aktuellen Verhandlungen um die Leistungsbeschreibung wollen die Kassen die logopädische Befunderhebung unter Verweis auf die ab dem 1.7.2001 geltenden Heilmittelrichtlinien als eigenständige Position streichen.

Eingebettet in den Kasseler Kongress fand zudem am 15. Juni die Mitgliederversammlung des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie statt. Diese verabschiedete nicht nur eine neue Satzung, sondern wählte auch den Bundesvorstand des dbl neu. Ihm gehören Karoline Justi als Vizepräsidentin, Thomas Brauer als Schatzmeister, Kurt Johannes Werner als Beisitz Angestellte, Beate Pape als Beisitz Freiberufler und Dr. Jürgen Tesak als Beisitz Bildung an. Die Position des bzw. der dbl-PräsidentIn wurde nicht besetzt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (DBL) Augustinusstr. 11 a 50226 Frechen Telefon: 02234/691153 Telefax: 02234/965110

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