Bildungsoffensive der Handelskammer für mehr Wettbewerbsfähigkeit

(Bremen) - Bei einer Feierstunde zur Ehrung der 15 dienstältesten Prüferinnen und Prüfer der Handelskammer kündigte Präses Dr. Dirk Plump eine Bildungsoffensive der Kammer an: „Wir werden unseren ohnehin intensiven Dialog von Schule und Wirtschaft mit dem Ziel intensivieren, die Qualität der Berufsausbildung weiter zu verbessern und dadurch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Wirtschaft zu erhöhen.“

Angesichts des erfolgreich begonnenen Strukturwandels in Bremen müsse die Leistungsfähigkeit und Praxisorientierung der Schulen weiter erhöht werden. Nachdem bereits Mitte 2000 das Berufliche Gymnasium Wirtschaft eingerichtet wurde und im kommenden Jahr das Berufliche Gymnasium Technik sowie das Berufliche Gymnasium für Gestaltung und Multimedia folgen werden, gelte es, diesen Reformprozess konstruktiv zu begleiten.

„Wir werden die Schulen in ihren Anstrengungen tatkräftig unterstützen“, betonte der Kammer-Präses. Dies sei insbesondere bei der Einrichtung von Beruflichen Gymnasien der Fachrichtung Wirtschaft und der doppeltqualifizierenden einjährigen Berufsfachschule und in der Frage der Beibehaltung der zweijährigen Höheren Handelsschule aktuell.

Als großen Erfolg wertete Dr. Plump das Engagement der Bremer Unternehmen bei der Ausbildung junger Menschen. Seit 1996 sei die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze kontinuierlich gestiegen. Mit knapp 3000 neu eingetragenen betrieblichen Ausbildungsverträgen könne auch in diesem Jahr wieder einer ansehnliche Ausbildungsbilanz vorgelegt werden: „Konjunkturbedingt mussten wir unsere Hoffnungen, diese Zahl noch steigern zu können, in den letzten Wochen etwas dämpfen“, so der Präses.

Nach wie vor ungebrochen sei bei den Schulabgängern der Trend zu den neuen Berufen im Bereich der Medien sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie. Rund 15 Prozent der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seien in diesen Bereichen abgeschlossen worden.

In einigen traditionellen Ausbildungsbereichen, etwa in der Metalltechnik, im Gastgewerbe oder auch in Handel und Industrie, habe sich die Situation vergangener Jahre sogar ins Gegenteil verkehrt: „Viele Betriebe suchen händeringend nach qualifizierten Auszubildenden. Die Chancen für Jugendlichen, in diesen Bereichen einen Ausbildungsplatz zu finden, sind derzeit so gut wie lange nicht mehr.“

Präses Dr. Plump würdigte den Einsatz der 15 dienstältesten Prüferinnen und Prüfer der Handelskammer als Beispiel dafür, „dass das in Bremen seit mehr als 550 Jahren bewährte Modell der wirtschaftlichen Selbstverwaltung in seiner Effizienz nach wie vor unübertroffen ist.“ Dieses Engagement sei wichtig, weil es darum gehe, „mit dem dualen Ausbildungssystem nicht irgendein Modell mit Leben zu erfüllen, sondern ein Erfolgsmodell, um das uns viele Länder beneiden.“

Geehrt wurden: Sabine Heuß, Magdalene Weichsel, Horst Dreyer, Manfred Hoßfeld, Helmut Jessel, Jörg-Michael Matern, Ewald Meyer, Uwe Meyer, Helmut Paul, Dietmar Rettkowski, Wilfried Ritter, Wolf-Dietrich Schauwienold, Prof. Dr. Bernhard Scheffer, Werner Stiehr und Jan-Jürgen Wiener.

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