Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Binnenmarktforum 2014: Handwerk wirbt für differenziertes Verständnis bestehender Berufsreglementierungen

(Berlin) - Anlässlich des EU-Binnenmarktforums 2014 zum Thema Berufsreglementierung in Berlin erklärt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"Es ist ein wichtiges Signal, dass das Handwerk heute gemeinsam mit der Europäischen Kommission im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin eine Konferenz zur Reglementierung von Berufen abhält. Es muss deutlich herausgestellt werden, dass mit dem bestehenden qualifikationsgebundenen Berufszugang im Handwerk Belange des Allgemeinwohls wie ein hohes Maß an Verbraucherschutz und die Sicherung der Ausbildungsleistung verfolgt werden.

So bildet das Handwerk nach wie vor weit über den eigenen Bedarf aus und leistet einen zentralen Beitrag zur niedrigen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. Das Handwerk sucht darüber hinaus derzeit Fachkräfte und ausbildungswillige junge Menschen im europäischen Ausland. Leider finden bisher zu wenige EU-Bürger den Weg zu uns. Rund 18.000 Ausbildungsplätze sind im Handwerk unbesetzt. Nicht die Reglementierung verhindert die Ausbildung weiterer ausländischer Bewerber, sondern fehlende Sprachkenntnisse und sozio-kulturelle Unterschiede sind die maßgeblichen Gründe.

Das Handwerk wirbt seit langem für eine differenzierte Betrachtung von Berufszugangsregelungen. Im Oktober 2013 hatte die Kommission mit einer Mitteilung einen Prozess der Überprüfung bestehender Berufsreglementierungen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingeleitet. In Deutschland sind hiervon insgesamt 152 Berufe betroffen, davon 41 Handwerksberufe. Die im Handwerk bestehenden Regelungen sind verhältnismäßig. Sie erfordern, dass der Betriebsleiter über eine einschlägige Berufsqualifikation in Form eines Meisterbriefes oder eines gleichwertigen Qualifikationsnachweises verfügt. Dabei werden nicht nur inländische Berufsqualifikationen berücksichtigt, sondern alle Qualifikationsnachweise, unabhängig davon, wo auf der Welt sie erworben wurden. Das bestehende Berufszugangssystem ist damit denkbar großzügig und flexibel ausgestaltet."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Pressestelle Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Fax: (030) 20619-460

(cl)

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