Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

Biokraftstoffe kein Grund für steigende Lebensmittelpreise

(Berlin) - Biokraftstoffe sind nicht der Grund für steigende Lebensmittelpreise. Energiepflanzen werden nur auf rund 1,5 Prozent der Weltagrarflächen angebaut, so dass ihr Einfluss auf die Rohstoffmärkte nur sehr gering ist. Zudem liegt der Anteil von Getreide an den Brotkosten bei lediglich 4,4 Prozent. Steigende Getreidepreise haben also nur einen sehr geringen Einfluss auf den Endpreis für den Verbraucher. "Die Lebensmittelindustrie versucht, den Biokraftstoffen ihre eigenen Preiserhöhungen in die Schuhe zu schieben. Sie müssten einmal darlegen, aufgrund welcher Mechanismen Biokraftstoffe die Rohstoffmärkte in der von ihnen behaupteten Weise beeinflussen", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Nach einer aktuellen Studie der Weltbank könne ein Zusammenhang zwischen Biokraftstoffproduktion und steigenden Agrarpreisen nicht festgestellt werden. "Im Gegenteil: In Zeiten steigender Biokraftstoffproduktion sanken die Agrarrohstoffpreise, während die Preise stiegen, als die Herstellung von Biodiesel und Bioethanol zurück ging", sagte Baumann.

"Es würde den Hunger in Entwicklungsländern steigern, wenn wir wie in den 1980iger Jahren unsere Überproduktion dorthin dumpen und die lokalen Märkte zerstören", sagte Baumann. Biokraftstoffe taugten nicht als Sündenbock für Hunger. Dieser sei die Folge von Armut und schlechter Regierungsführung, ungerechten Besitzverhältnissen und mangelhafter Infrastruktur. 75 Prozent der Hungernden leben auf dem Land und sind Bauern, trotzdem ist die Entwicklungshilfe der OECD-Länder für den ländlichen Raum seit den 1980iger Jahren um 80 Prozent gesunken. Hier müsse gegengesteuert werden.

"Biokraftstoffe brechen das Preisdiktat der Lebensmittelindustrie", sagte Baumann. Dies sei sehr positiv für die Bauern; dass sich die Ernährungsindustrie dagegen wehre, sei verständlich, widerspreche allerdings dem Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Frank Brühning, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Telefax: (030) 72625919

(el)

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