Pressemitteilung | Bioland e.V. - Bundesverband

Bioland fordert EU-weiten Rechtsrahmen bei der Anwendung von Gentechnik in Land- und Lebensmittelwirtschaft

(Mainz) - Zum Abschluss der Konferenz der Europäischen Kommission und des Agrarministerrats zur Koexistenz von gentechnisch veränderten, konventionellen und biologischen Nutzpflanzen in Wien forderte Thomas Dosch, Vorsitzender von BIOLAND, europaweit gültige Regelungen beim Einsatz der Gentechnik in der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Nur so könne die notwenige Transparenz hergestellt und die Grundlage für eine Nicht-Kontaminierungsstrategiegentechnikfreier Lebensmittel gelegt werden. Damit widerspricht BIOLAND der Aussage von EU-Kommissarin Fischer Boel, die EU-einheitliche Regelungen wegen fehlender Detailkenntnisse über das Verhalten von GVO in der Umwelt für nicht möglich hält.

Ein Modell für entsprechende Regelungen ist nach Auffassung von Dosch die EU-Ökoverordnung, die in ihrer Systematik auf Anbau und Verarbeitung gentechnisch veränderter Produkte übertragen werden könne. Auch bei Anwendung der Gentechnik müsse beispielsweise sichergestellt werden, dass

- ausschließlich amtlich registrierte landwirtschaftliche Betriebe und GVO-Lebensmittelverarbeiter mit GVOs arbeiten
- nur Betriebe mit GVOs arbeiten, die bei einer staatlich zugelassenen Kontrollstelle angemeldet sind und jährlich mindestens einer Prozesskontrolle unterliegen, die die Einhaltung von Koexistenzregelungen in Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie im Handel sicherstellt
- die Verarbeitung zu GVO-Lebensmitteln rechtlich geregelt ist und getrennt von konventionellen Produkten erfolgt
- eine deutlich hervorgehobene Kennzeichnung aller pflanzlichen und tierischen GVO-Produkte mit einem einheitlichen Logo Verbrauchertransparenz ermöglicht
- Mindeststandards für Anbau und Verwendung von GVO-Produkten festgelegt sind und eingehalten werden

Eine Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik könne nicht ohne einen EU-weiten Rechtsrahmen sicher gestellt werden. In erster Linie gehe es darum, die Wahlfreiheit für Produkte ohne Gentechnik zu gewährleisten sowie das Kulturerbe gentechnikfreier Pflanzen zu sichern.

Quelle und Kontaktadresse:
Bioland - Bundesverband für organisch-biologischen Landbau e.V. Nina Weiler, Öffentlichkeitsarbeit Kaiserstr. 18, 55116 Mainz Telefon: (06131) 239790, Telefax: (06131) 2397927

(sk)

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