Pressemitteilung | Deutsche Bischofskonferenz

Bischof Ackermann zum Untersuchungsbericht im Bistum Hildesheim / "Paradigmenwechsel eingeleitet"

(Bonn) - Zum heute (16. Oktober 2017) in Hildesheim veröffentlichten Gutachten "Untersuchung von Fällen sexualisierter Gewalt im Verantwortungsbereich des Bistums Hildesheim - Fallverläufe, Verantwortlichkeiten, Empfehlungen" des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung im Auftrag des Bistums Hildesheim erklärt Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes:

"Mit dem heute veröffentlichten Gutachten des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung geht das Bistum Hildesheim einen wichtigen Schritt in der kritischen Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich. Ich bin dem früheren Bischof von Hildesheim, Bischof Norbert Trelle, dankbar, dass er dieses Gutachten angestoßen hat.

Die Analyse des Gutachtens ist offen und schonungslos, beschämend und mahnend. Umso wichtiger empfinde ich, dass die Verantwortlichen im Bistum Hildesheim, Diözesanadministrator Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger, und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz, öffentlich um Entschuldigung gebeten haben. Das Gutachten konzediert dem Bistum, dass es - trotz erheblicher Fehler - gelernt hat. Das wurde heute in Hildesheim ebenfalls dargestellt. Ich bin dem Bistum dankbar, dass es im Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs und deren Aufarbeitung einen - wie das Gutachten sagt - Paradigmenwechsel eingeleitet und zahlreiche Maßnahmen, insbesondere im Präventionsbereich, getroffen hat.

Das Gutachten des Instituts geht an verschiedenen Stellen auch auf Dokumente der Deutschen Bischofskonferenz zu Fragen sexuellen Missbrauchs ein. Hier werden insbesondere die Leitlinien aber auch die Zentrale Koordinierungsstelle, die Empfehlungen für die materielle Anerkennung erlittenen Leids ausspricht, genannt. Derzeit befinden wir uns bereits in einem Aktualisierungsprozess der Leitlinien sowie der Rahmenordnung für die Prävention. In diesem Prozess werden wir das Gutachten des Instituts aufmerksam lesen und die in ihm enthaltenen Hinweise mit in unsere Überlegungen einfließen lassen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Bischofskonferenz Pressestelle Kaiserstr. 161, 53113 Bonn Telefon: (0228) 103290, Fax: (0228) 103299

(cl)

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