Pressemitteilung | IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle

Bischoff: „Wir brauchen eine gute, chemiespezifische Lösung“

(Hannover) - Die Chemie-Tarifrunde 2005 kommt in die entscheidende Phase. Nach einem regionalen Auftakt werden die Verhandlungen jetzt auf Bundesebene fortgesetzt. Werner Bischoff, Verhandlungsführer der IG BCE: „Der Schwerpunkt unserer Forderungen liegt glasklar auf einer realen Erhöhung der Einkommen. Der Spielraum dafür ist vorhanden, die Ertragslage der Branche sieht insgesamt sehr ordentlich aus. Stillstand wird es mit uns nicht geben, wir brauchen eine gute, chemiespezifische Lösung.“

Die IG BCE rechnet mit schwierigen Verhandlungen, der bisherige Verlauf auf regionaler Ebene hat diese Einschätzung noch einmal bestätigt. Geprägt waren diese Gespräche von einer kontrovers geführten Debatte über die wirtschaftliche Lage.

Das Forderungspaket der IG BCE:

1. Die IG BCE strebt eine reale Einkommenserhöhung an. Eckpunkte sind die Preissteigerungsrate und die Produktivitätsentwicklung, zudem müssen die hohe Leistungsfähigkeit und Qualifikation der Beschäftigten berücksichtigt werden. Die Laufzeit der regionalen Entgelttarifverträge soll zwölf Monate betragen.

2. Entsprechend dem Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ vom 8. Mai 2003/14. Mai 2004 wird die Zahl der Ausbildungsplätze für das Jahr 2006 um 1,6 Prozent erhöht. Darüber hinaus empfehlen die Tarifvertragsparteien, soweit eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung nicht möglich ist, eine befristete Übernahme von mindestens 12 Monaten. Für die Eingliederungsbeihilfe nach § 5 des Tarifvertrages zur Förderung der Integration von Jugendlichen wird eine angemessene Erhöhung gefordert.

3. Die IG BCE fordert die Einführung einer verbindlichen tarifvertraglichen Altersversorgung. Hierfür sollen die Bestimmungen über die vermögenswirksamen Leistungen des Tarifvertrages über Einmalzahlungen und Altersvorsorge dahin gehend umgewandelt werden, dass die Arbeitnehmer einen Anspruch auf Erstattung einer Leistung zu Gunsten einer Bruttoentgeltumwandlung durch den Arbeitgeber in Höhe von 613,55 Euro im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge haben.

4. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen zum Bezug des Arbeitslosengeldes ist der Tarifvertrag über den Unterstützungsverein der chemischen Industrie (UCI) anzupassen. Dabei soll die Leistung in Höhe von 15 Prozent des Arbeitslosengeldes durch einen Festbetrag ersetzt werden. Darüber hinaus soll eine zusätzliche Leistung für Arbeitslose, die an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen, eingeführt werden. Weiter ist der Leistungsausschluss älterer Arbeitnehmer (ab dem 57. Lebensjahr) zu streichen.

5. Die IG BCE fordert die Einführung eines Anspruches auf eine bezahlte Freistellung zu Gunsten einer Qualifizierungsmaßnahme. Hierfür wird von den Tarifvertragsparteien eine gemeinsame Einrichtung im Sinne des § 4 Abs. 2 TVG gegründet. Anspruch auf Leistungen dieser Einrichtung haben nur Mitglieder der IG BCE. Zur Finanzierung der gemeinsamen Einrichtung werden die Unternehmen der chemischen Industrie verpflichtet, 8 Promille der Bruttolohn- und –gehaltssumme der der Berufsgenossenschaft zu meldenden Bruttolohn- und –gehaltssumme des jeweiligen Jahres zu zahlen.

Quelle und Kontaktadresse:
IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bundesvorstand Königsworther Platz 6, 30167 Hannover Telefon: 0511/7631-0, Telefax: 0511/7631-713

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