Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Braun: IHKs starten Lehrstelleninitiative / DIHK unterstützt Ausbildungsoffensive der Bundesregierung

(Berlin) - Die deutschen Industrie- und Handelskammern (IHKs) starten eine Lehrstelleninitiative, um auch gegen den aktuellen Trend der schwierigen Wirtschaftslage so viele Lehrstellen wie möglich für das Jahr 2003 zu mobilisieren. „Damit unterstützen die Industrie- und Handelskammern die Ausbildungsoffensive der Bundesregierung“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Ludwig Georg Braun zur heutigen Bundestagsdebatte. Die aktuellen Zahlen zu den Ausbildungsverträgen im IHK-Bereich deuteten leider einen negativen Trend an: Ende März 2003 habe es 63.800 und damit 5,1 Prozent weniger neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse gegeben als im Vorjahr.

Die Industrie- und Handelskammern würden deshalb in den nächsten Wochen gezielt an die Unternehmen herantreten, um Lehrstellen zu akquirieren. Besonders kleine und mittlere Unternehmen, die bisher nicht ausbildeten, sollten überzeugt werden, Lehrstellen zu schaffen.

Großunternehmen, die aufgrund der schlechten Auftragslage ihre Ausbildungskapazitäten verringert hätten, würden angemahnt, ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht zu werden. Dabei sei es, so Braun, ein besonderes Anliegen auch Bewerbern mit nur durchschnittlichen schulischen Leistungen eine faire Chance auf dem Lehrstellenmarkt zu geben.

Der DIHK unterstütze die von der Bundesregierung angekündigte Aussetzung der Ausbildungseignungsverordnung (AEVO) als ersten wichtigen Schritt, um Ausbildungshemmnisse abzubauen.

Als nicht zielführend wertete Braun die immer wieder aufkommende Diskussion um eine Umlagefinanzierung für Lehrstellen. Die Drohung einer Ausbildungsabgabe verunsichere die Unternehmen zusätzlich. Auch würden mit einer Ausbildungsabgabe keine zusätzlichen Ausbildungsplätze gewonnen, wie Erfahrungen hinreichend zeigten. Die Gefahr, dass sich Unternehmen aus ihrer Verantwortung durch eine Ausbildungsabgabe „freikaufen“ könnten, sei groß und gefährde auch den Bestand der ausbildungsaktiven Unternehmen. Betriebe, die sich Ausbildung nicht leisten könnten, würden zudem in ihrer Existenz bedroht.

Aufgrund der Wachstums- und Vertrauenskrise in Deutschland könne nicht jedem Jugendlichen ein Ausbildungsplatz garantiert werden. Braun forderte die Bundesregierung auf, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schnellstmöglich zu verbessern und ihr angekündigtes Reformpaket auch gegen den Widerstand der Gewerkschaften durchzusetzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000

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