Pressemitteilung | VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Brennstoffzelle: Hoffnungsträger oder Weg in die Sackgasse? / Schlüsseltechnologie als Wirtschaftsfaktor / Nachholbedarf in Deutschland

(Düsseldorf) - Die Brennstoffzellentechnologie kann eine Schlüsseltechnologie werden, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. In Deutschland besteht Nachholbedarf bei der Unterstützung der Markteinführung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellentechnik, so Experten auf einem VDI-Pressegespräch während der Hannover Messe. „Die strategische Bedeutung dieses Marktsegments darf nicht unterschätzt werden“, warnte Professor Dr. Wolfgang Winkler, Vorsitzender im VDI-Fachausschuss Brennstoffzellen.

Andere Länder sind in der Entwicklung und Förderung alternativer Antriebstechnologien Deutschland voraus, auch im Bereich der Hybridfahrzeuge. So hat ein japanischer Hersteller bereits mehr als 10.000 Hybridfahrzeuge auf den Markt gebracht. Die gewonnenen Erfahrungen können unmittelbar in die weitere Entwicklung einfließen und zudem kann eine leistungsfähige Zuliefererindustrie entstehen. Ein so gut geplanter Strategieansatz zur Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen über die Vorstufe von Hybridfahrzeugen ist zurzeit in Deutschland nicht erkennbar. „Im Hinblick auf die wirtschaftliche Bedeutung der Automobilindustrie gibt dies Anlass zur Sorge“, so Winkler.

Als prinzipiell reversibler Energiewandler chemisch gebundener Energie hat die Brennstoffzelle das Potential zur Schlüsseltechnologie in neuen Antriebskonzepten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) konzentriert seine Arbeit in diesem Bereich unter anderem auf die Entwicklung „Ressourcen schonender Fahrzeuge“. Prof. Bernd Höfer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes des DLR: „Brennstoffzellen werden sich aber zunächst und nur bei Nischenprodukten durchsetzen wie zum Beispiel bei Grubenfahrzeugen und bei den so genannten Auxiliary Power Units. Brennstoffzellen für den Antrieb haben erst dann sehr gute Aussichten für die Markteinführung, wenn die geeigneten Kraftstoffe aus nicht fossilen Primärenergien für den Verkehr zur Verfügung gestellt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. , Hauptgeschäftsstelle Graf-Recke-Str. 84, 40239 Düsseldorf Telefon: 0211/6214-0, Telefax: 0211/6214-575

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