Pressemitteilung | DER MITTELSTANDSVERBUND - ZGV e.V.

Bündnis für Qualität: Reklamationsquote auf 14 % gesunken - 19 Lieferanten ausgezeichnet

(Bonn/Köln) - Die intensive Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie hat in 2001 zu einer Verbesserung der Qualität in der Einrichtungsbranche geführt. So konnte die Reklamationsquote, die 1998 noch 17,2 Prozent betragen hat, im vergangenen Jahr auf 14 Prozent gesenkt werden, wie jetzt auf der Internationalen Möbelmesse (IMM) bekannt wurde. Im Rahmen der IMM 2002 wurde 19 Herstellern eine Auszeichnung für besonderen Leistungen im Rahmen des BÜNDNIS FÜR QUALITÄT verliehen. Die Ehrungen nahmen Gerhard Walther, Projektleiter des BÜNDNIS FÜR QUALITÄT, und Hans-Jürgen Schatt, Sprecher der Fachgruppe Möbel im Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV), vor.

"Auffallend ist", so Projektleiter Gerhard Walther, "dass Hersteller von Einzelmöbeln deutlich mehr zur Senkung der Reklamationsquote beigetragen haben als Systemlieferanten." Neben der Produktqualität stellt bei diesen Lieferanten die Variantenvielfalt ein großes Problem dar, da es sich um eine weitere, mögliche Fehlerquelle handelt. Darüber hinaus haben die Verbraucher an die hochpreisige Ware auch deutlich höhere Qualitätsansprüche.

"Das BÜNDNIS FÜR QUALITÄT", sagte Schatt, "ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Handel und Industrie ein gestecktes Ziel hartnäckig verfolgen und inzwischen auf Erfolge verweisen können. Kein einfaches Unterfangen, davon wissen vor allem die Beteiligten ein Lied zu singen. Handel und Industrie werden deshalb auch künftig permanent über Qualitätsstandards reden müssen. Der Verbraucher stellt Ansprüche, der Handel macht Vorgaben, die Industrie setzt um, der Handel kontrolliert und der König Kunde honoriert."

Das BÜNDNIS FÜR QUALITÄT ist 1998 ins Leben gerufen worden und wird seitdem intensiv gepflegt. Ohne vertragliche Vereinbarungen arbeiten Handel und Industrie eng zusammen, um die Qualität in der Einrichtungsbranche weiter zu verbessern. Qualität ist nach Walthers Angaben nicht nur Sache der Hersteller, sondern auch des Handels. An der gesamten Prozesskette, von der Herstellung bis in die Wohnung des Kunden, sei der Handel mit rund 50 Prozent beteiligt und müsse deshalb ebenso seine Hausaufgaben machen wie die Hersteller. Die Qualitätsinitiative sei ursprünglich vom Handel ausgegangen; "nun ist in verstärktem Maße auch die Industrie gefordert, den Handel mit seinen Fehlern zu konfrontieren, um die Reklamationsquote noch stärker zu senken", sagt Gerhard Walther, der Projektleiter des Bündnisses.

Auf Handelsseite wird die Initiative vom Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) und insbesondere von den Verbänden Atlas, Begros und VME getragen. Durch die Mitglieder dieser Verbände werden über 100 Patenschaften gepflegt, durch die ein intensiver Dialog zwischen Industrie und Handel aufrecht erhalten wird. Die hohen Kosten und das gemeinsame Interesse an zufriedenen Kunden haben Industrie und Handel näher zusammengebracht.

Im Rahmen der Patenschaften arbeitet ein Handelsunternehmen mit einem oder mehreren Herstellerbetrieben zusammen. Sowohl im Herstellerbetrieb selbst, als auch bei der Anlieferung im Händlerbetrieb erfolgen gemeinsame Kontrollen und es werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Neben den rund 100 Patenschaften werden die Daten von über 220 Herstellern erhoben. Der Handel ist dadurch in der Lage, Schwachstellen auf Herstellerseite relativ schnell zu analysieren.

Um die Qualität in der Einrichtungsbranche zu verbessern, müssen unter anderem auch die Möglichkeiten der modernen Datenverarbeitung besser genutzt werden, so Walther. Noch immer erfolgt der Informationsaustausch zwischen Handel und Industrie zu 99 Prozent mit Hilfe von Papier. Durch Branchenschnittstellen, wie beispielsweise CSA PRICATT besteht die Möglichkeit, den Informationsaustausch online vorzunehmen. "Leider gibt es bisher nur einige Testverbindungen, aber ein großes Interesse auf beiden Seiten", so Walther.

Die Verleihung der Auszeichnung erfolgte im Rahmen einer Sitzung der Fachgruppe Möbel im Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen. Die ZGV Fachgruppe Möbel vereint 23 Einkaufskooperationen mit rund 10.000 Möbelhandelsunternehmen. Sie ist Teil der Dachorganisation Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV). Er ist Wirtschafts-, Handels- und Arbeitgeberverband, der rund 400 Kooperationen mit 180.000 Mitgliedsunternehmen aus über 30 Branchen repräsentiert. Der ZGV hat als Unternehmensverband den Auftrag, die ihm angeschlossenen Kooperationen zu fördern und bei der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für die Verbundgruppen mitzuwirken. Das Ziel: Strukturbedingte Nachteile der Klein- und Mittelbetriebe gegenüber den Großbetriebsformen auszugleichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Gewerblicher Verbundgruppen e.V. (ZGV) Vorgebirgsstr. 43 53119 Bonn Telefon: 0228/985840 Telefax: 0228/9858410

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