Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Bundesregierung sollte stärker den Innovationsmotor Maschinenbau stärken

(Frankfurt am Main) - Das von der Bundesregierung nun verkündete zusätzliche Programm von sechs Milliarden EURO für zukunftsfähige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Querschnitts- und Spitzentechnologien soll den Innovationsmotor in Deutschlands Unternehmen auf Hochtouren bringen. “Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Maschinenbau als wesentlicher Innovationsmotor Deutschlands im Fokus der Maßnahmen stehen”, forderte VDMA-Vizepräsident Manfred Wittenstein heute (12. Januar 2006) in Frankfurt. “Eine enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Industrie wird in dieser Branche bereits bestens gelebt und erfüllt. Bisher fehlt jedoch eine hinreichende Fokussierung der Fördermaßnahmen auf den Maschinen- und Anlagenbau.”

Gerade im Maschinenbau haben sich virtuelle Cluster über industrielle Forschungsvereinigungen in den letzten Jahren zu hervorragenden nationalen Exzellenz- und Innovationsnetzwerken herausgebildet, die weltweit ihresgleichen suchen, betonte Wittenstein. Damit erfülle die Branche schon heute die Pläne der Regierung, die den Fokus des Aktionsplanes in die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft legen möchte.

Forschungspolitik muss Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erhöhen und Arbeitsplätze schaffen
“Aufgabe der Forschungspolitik muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhöhen und somit bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Dieser Anspruch kann aber nur durch eine engere Einbindung der Industrie in öffentliche Forschungsvorhaben erreicht werden”, so der VDMA-Vizepräsident. Eine stärkere Beteiligung gerade innovationsstarker Industriezweige wie des Maschinenbaus sei notwendig, um die von der EU in Lissabon beschlossene Vorgabe umzusetzen, die EU-Mitgliedsstaaten sollten drei Prozent ihres Bruttosozialprodukts in die öffentliche Forschung investieren. Wittenstein kritisiert allerdings, dass “die Forschungspolitiker bisher nur mächtige Programme für relativ kleine Industriezweige auflegen. Der Maschinenbau, immerhin der beschäftigungsstärkste Industriezweig Deutschlands, muss dagegen seine Zukunftsinvestitionen für Forschung und Entwicklung weitestgehend alleine finanzieren; er gilt dennoch als weltweiter Technologieführer.”

Nach Angaben Wittensteins lag der Eigenfinanzierungsanteil der Unternehmen im Maschinenbau in den letzten Jahren bei ca. 97 Prozent und damit weit oberhalb vieler so genannter Hightech-Industrien, deren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zu einem großen Teil mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden. “Dieser krasse Unterschied nährt natürlich bei uns den Zweifel, ob die öffentlichen Forschungsgelder bis dato effizient eingesetzt wurden”, so Wittenstein.

Industrielle Gemeinschaftsforschung sollte stärker gefördert werden
Der VDMA ist durchaus davon überzeugt, dass es eine Basis für viele erfolgreiche Innovationsnetzwerke zwischen Wissenschaft und Maschinenbau gibt, auch im Rahmen der Projektförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder des Programms des Bundeswirtschaftsministeriums zur so genannten Industriellen Gemeinschaftsforschung. “Dieser Weg muss weiter beschritten werden”, fordert Wittenstein. “Denn die dort geförderten Projekte orientieren sich nicht an politischen Vorgaben, sondern in erster Linie an den Anforderungen des Marktes. Sorge bereitet daher der Trend zu vermehrt wissenschaftsorientierten Programmen, wo diese Marktsicht häufig fehle."

Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen hat sich der Maschinenbau nicht von den Hochschulen abgewandt. Seine Unternehmen investieren nach wie vor ca. 25 Prozent ihrer externen Forschungsaufwendungen an Deutschlands Hochschulen. Im verarbeitenden Gewerbe sind es nur sieben Prozent.

Nach Auffassung des VDMA ist auch die hohe Leistungsfähigkeit der Fakultäten für Maschinenbau an deutschen Hochschulen und die Stärke der Fraunhofer Gesellschaft auf eine effiziente Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft zurückzuführen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Marlies Schäfer, Pressesprecherin Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511

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