Pressemitteilung | (VDGH) Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

Chancen bei der Gesundheitsreform nicht verschlafen / Krankheitsvorsorge angemessenen Stellenwert einräumen

(Berlin/Frankfurt am Main) - Mangelnde Entschlossenheit, der Krankheitsvorsorge einen angemessenen Stellenwert einzuräumen, hat der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) dem Bundesgesundheitsministerium und den Krankenkassen vorgeworfen. Das Deutsche Forum für Prävention und Gesundheitsförderung, das vor einem halben Jahr unter Mithilfe des Ministeriums gegründet worden war und dem auch der VDGH angehört, habe außer wohlmeinenden Erklärungen bisher keine konkreten Fortschritte gebracht.

VDGH-Geschäftsführer Dierk Meyer-Lüerßen betonte am 27. Montag in Frankfurt, gerade die aktuellen Diskussion über die zukünftige Gestaltung des Gesundheitswesens biete die Chance, solche Ideen einzubringen. Sie dürfe nicht verschlafen werden. Der VDGH erneuerte seinen Vorschlag, den gesetzlich Krankenversicherten durch ihre Krankenkassen finanzielle Anreize zu bieten, falls sie die Vorsorgemaßnahmen regelmäßig nutzten. Meyer-Lüerßen verwies auf die positive Erfahrung mit der zahnärztlichen Prophylaxe, die sich für die Patienten durch einen höheren Kostenanteil der Krankenkassen bei Zahnersatz auszahle.

Der VDGH-Geschäftsführer erinnerte daran, dass die Krankenkassen um so mehr sparen könnten, je eher Krankheitsrisiken entdeckt werden. Er vermisse daher Impulse des Präventionsforums, den Kassen neue Vorsorgeleistungen nahe zu legen. Zur begrüßenswerten Bundesratsinitiative des Saarlandes, das einen neuen Test zur Prostatakrebs-Früherkennung in den GKV-Leistungskatalog aufnehmen wolle, habe sich das Forum bisher nicht geäußert.

Kritik übte Meyer-Lüerßen auch an der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Ihre gerade im Internet veröffentlichte Übersicht der Vorsorgeleistungen, die die Krankenkassen bezahlen, verwirre den uninformierten Leser mehr als sie nutze. Denn nicht jede dort aufgelistete Vorsorgeuntersuchung werde von den Kassen übernommen.

Als Beispiel nannte der VDGH-Geschäftsführer den Brustkrebs. Dort werde unter den Anmerkungen das Mammographie-Screening erwähnt, obwohl es noch nicht bundesweit eingeführt ist. Gleiches gelte für die PSA-Tests zur Bestimmung des Prostatakrebs-Risikos sowie das Hautkrebs-Screening.

Der VDGH-Geschäftsführer fordert mehr Klarheit: "Der Laie und die Ärzteschaft muss unmissverständlich darüber informiert werden, was tatsächlich bezahlt wird und was nicht. Vorsorgemaßnahmen, über die lediglich diskutiert wird oder die gerade erprobt werden, aber den Patienten nicht generell und kostenlos zur Verfügung stehen, haben in solchen Listen nichts zu suchen." Zumindest sei deutlich darauf hinzuweisen, dass sie nicht von der GKV bezahlt werden, sondern derzeit noch von den Patienten privat.

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von über 75 Unternehmen. Sie stellen zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e.V. Münchener Str. 49 60329 Frankfurt Telefon: 069/230267 Telefax: 069/236650

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