Pressemitteilung |

DGVP sieht Überlegungen des Sachverständigenrates als Täuschung der Versicherten

(Heppenheim) - Als Etikettenschwindel kritisierte die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) die Vorschläge des Sachverständigenrats für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen. Was als ‚Einsparmöglichkeit’ und Chance auf Beitragssenkungen von rund 4 Prozentpunkten verkauft werde, laufe in der Summe auf eine deutliche finanzielle Mehrbelastung der Patienten hinaus:

Mehr Geld für die zusätzliche Versicherung privater Unfälle, für die Zusatzversicherung der Zahnversorgung und für die Absicherung weiterer Leistungen, die aus dem bisherigen Leistungskatalog der Krankenkassen gestrichen werden und mehr Geld für eine höhere Selbstbeteiligung der Patienten könnten die Summe, die am regulären Beitragssatz gespart würde, mehr als auffressen.

„Hier wird versucht, die Versicherten und Patienten für dumm zu verkaufen. Ein neuer Kostenverschiebebahnhof zu Lasten der Versicherten wird als Einsparung und als Sanierung des Gesundheitssystems propagiert“, kritisierte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo. Gerade in Bezug auf die Debatte um Kosten und deren Verteilung sei mehr Offenheit und Ehrlichkeit wünschenswert.

Alle weiteren Überlegungen des Sachverständigenrates zur Entwicklung des Gesundheitssystems seien leider in allgemeinen Floskeln stecken geblieben. Zu Themen wie verstärkte Patientenorientierung, verbesserter Umgang mit medizinischen Fehlern und Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation seien dem Sachverständigenrat nur die bisher bekannten Formeln eingefallen, dass sich alles bessern müsse. Konkrete Vorschläge dazu seien jedoch nicht erkennbar. „Konkret wird’s immer nur, wenn es ums Geld geht und wie man es den Versicherten und Patienten zusätzlich aus der Tasche ziehen kann“, stellt Bahlo fest.

Nach dem umfassenden Gutachten des Sachverständigenrates 2002 über vielfältige Struktur- und Qualitätsmängel des Gesundheitswesens insgesamt, sei es enttäuschend, dass der Sachverständigenrat sich auf diesen Weg zurückgezogen habe. Von einer Reform könne man da kaum reden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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