Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV rät Journalisten zu sicherem Datenverkehr

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat Journalistinnen und Journalisten dazu geraten, bei ihrer elektronischen Kommunikation auf ein Höchstmaß an Datensicherheit zu achten. Auf keinen Fall dürften sie E-Mail-Dienste solcher Anbieter nutzen, die die Kommunikationsinhalte scannen und möglicherweise an Geheimdienste und Sicherheitsbehörden weiter geben. "Journalisten sollten einen kritischen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen ihres E-Mail- Anbieters werfen", riet DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Wer bei Vertragsabschluss der Weitergabe seiner Daten zustimmt, kann sich nicht auf sichere Kommunikation, etwa mit Informanten, verlassen."

Der DJV-Vorsitzende erinnerte in dem Zusammenhang noch einmal an die Verantwortung der Journalisten für ihre Informanten. "Wenn E-Mails an Sicherheitsbehörden weitergeleitet werden, sind Absender und Empfänger gleichermaßen betroffen." So lange überfällige gesetzliche Regelungen zum Informantenschutz in der digitalen Welt fehlten, müssten Journalisten besondere Vorsicht walten lassen.

In diesen Tagen war bekannt geworden, dass ein großer amerikanischer Kommunikationsanbieter die E-Mail eines Kunden mit kinderpornografischem Inhalt an Ermittlungsbehörden geschickt hatte.
Konken: "Kinderpornografie ist ein schlimmes Verbrechen, das aufgeklärt und bestraft werden muss. Aber wer gibt Journalisten die Gewissheit, dass nicht auch ihre Mails bei Behörden und Geheimdiensten landen?"

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV), Bundesgeschäftsstelle Hendrik Zörner, Pressesprecher Charlottenstr. 17, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(sy)

NEWS TEILEN: