Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV verurteilt Stimmungsmache gegen Spartengewerkschaften

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat Tendenzen in der Diskussion um drohende Arbeitskämpfe bei Lufthansa und Deutscher Bahn verurteilt, die sich gegen die Spartengewerkschaften richten.

"Gewerkschaften haben mit der Interessenvertretung ihrer Mitglieder eine klar umrissene Aufgabe", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, "die Arbeitskämpfe mit einschließen kann." Es sei intellektuell unredlich und verfassungsrechtlich bedenklich, wenn interessierte Kreise die drohenden Streiks bei den Verkehrsunternehmen zum Vorwand für die Durchsetzung ihrer Ziele, etwa der Tarifeinheit nähmen. Für die Verbraucher sei es unerheblich, ob ein Streik von einer viele Berufsgruppen umfassenden Arbeitnehmervertretung oder einer spezialisierten Gewerkschaft organisiert werde. "Für die Beschäftigten geht es aber um ihr Grundrecht, ihre Arbeitsbedingungen zu entwickeln, unter notwendigen Umständen auch durch Arbeitskämpfe."

Der DJV-Vorsitzende rief die Politiker der Regierungskoalition zugleich auf, sich nicht von den Interessenverbänden der Wirtschaft zu einem Gesetz verführen zu lassen, das das Streikrecht einschränkt. Das würde alle Gewerkschaften gleichermaßen treffen. "Die Tarifeinheit ist nicht verfassungskonform, weil sie die im Grundgesetz vorgeschriebene Koalitionsfreiheit der Arbeitnehmer de facto abschaffen würde." Gerade im Medienbereich zeigten die Journalistengewerkschaften DJV und dju in ver.di seit Jahrzehnten, dass verschiedene Gewerkschaften erfolgreich zusammenarbeiten könnten. "Das muss so bleiben."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV), Bundesgeschäftsstelle Hendrik Zörner, Pressesprecher Charlottenstr. 17, 10117 Berlin Telefon: (030) 7262792-0, Fax: (030) 7262792-13

(sa)

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