Pressemitteilung | Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

DKG zu den geplanten Warnstreiks an Universitäts- und Landeskliniken / Arbeitskampf gefährdet Versorgung der Patienten

(Berlin) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat vor einer massiven Beeinträchtigung der Patientenversorgung im Falle von Arbeitsniederlegungen an Kliniken in Deutschland gewarnt. Hintergrund ist der Aufruf der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) zu Warnstreiks von Ärzten an Universitätskliniken und Landeskrankenhäusern am 1. März 2006. DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters erklärte, es sei unverantwortlich, wenn die Ärztegewerkschaft auf dem Rücken der Patienten versuche, mit einem Streik ihrer völlig überzogenen Forderung nach einer 30-prozentigen Gehaltssteigerung für Klinikärzte Nachdruck zu verleihen.

Der DKG-Präsident stellte klar, dass das Einkommen von Krankenhausärzten sehr deutlich über dem anderer Akademiker im öffentlichen Dienst liege. „Behauptungen seitens der Ärztegewerkschaft, Krankenhausärzte würden unterdurchschnittlich bezahlt, entbehren jeder Grundlage“, so Kösters. Ein Blick auf die Fakten (Anlage) sorge für die nötige Klarheit. Klinikärzte im öffentlichen Dienst erzielten im Durchschnitt ein monatliches Nettoeinkommen von 3.093 Euro. Im Vergleich dazu verdienten sonstige Akademiker im öffentlichen Dienst 2.552 Euro. Kösters verwies auf eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die das Einkommen und die Arbeitszeiten von Krankenhausärzten auf der Grundlage von amtlichen Daten (Mikrozensus) ermittelt hat. Danach lag das Einkommensniveau aller Klinikärzte um 21,2 Prozent über dem der übrigen Akademiker im öffentlichen Dienst.

DKG-Präsident Kösters erklärte, dass die Ärztegewerkschaft sich der gesellschaftlichen Realität stellen müsse. In Tariffragen sei ein sozialer Abgleich nötig. Den Klinikärzten müsse klar sein, dass unter den Bedingungen gedeckelter Budgets im stationären Bereich übermäßige Lohnforderungen nur zu Lasten anderer Berufsgruppen im Krankenhaus gehen könnten. Es sei daher der falsche Weg, wenn sich einzelne Berufsgruppen auf die Maximierung ihrer Einzelinteressen beschränkten und die Relation zu anderen Berufsgruppen vergäßen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG) Dr. Andreas Priefler, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Wegelystr. 3, 10623 Berlin Telefon: (030) 39801-0, Telefax: (030) 39801-301

(tr)

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