Pressemitteilung | Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.

DNR zur Regierungsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel / Energiepolitik ist Klimapolitik / Regierung darf nicht nur auf asiatisches Öl schielen

(Bonn) - Anlässlich der heutigen (14. Dezember 2006) Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt der Deutsche Naturschutzring, dass die deutsche Regierung dem Thema Klima- und Energiepolitik während ihrer EU- und G8-Präsidentschaft im nächsten Jahr hohe Bedeutung zumessen will. Gleichzeitig warnt der DNR aber davor, diese wichtigen Zukunftsfragen allein unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit zu betrachten.

Hubert Weinzierl, Präsident des DNR: „Wir freuen uns, dass Frau Merkel offenbar erkannt hat, welche entscheidende Bedeutung der Schutz unseres Klimas für die Zukunft der gesamten Menschheit hat. Doch bei Worten darf es nicht bleiben! Energiepolitik ist in erster Linie Klimapolitik. Auch die deutsche Regierung muss verstehen, dass ein Schielen auf die Öl- und Gasvorräte Asiens und Afrikas noch keine zukunftsfähige Energiepolitik ausmacht.“

Bei der Sitzung des Europäischen Rates am 14./15. Dezember steht u.a. das Thema Energie- und Klimapolitik zur Debatte. Wenn die Bundesregierung im Januar 2007 die Präsidentschaft der EU übernimmt, will sie neben der Energiepolitik vor allem die Förderung des europäischen Binnenmarktes und die Wettbewerbsfähigkeit der EU in den Vordergrund stellen. In ihrer Rolle als Vorsitzende der Gruppe der G8 betont die Bundesregierung zusätzlich zur Energiepolitik vor allem die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas.

Weinzierl weiter: „Wir erwarten, dass die deutsche Regierung während ihrer EU- und G8-Präsidentschaft ihr ganzes Gewicht in die Waagschale wirft und zusammen mit den europäischen Partnern für eine tatsächlich nachhaltige Energie- und Klimapolitik einsteht. Dazu zählen konkrete Schritte bei der Energieeffizienz und klare Ziele für Erneuerbare Energieträger in den Sektoren Strom und Wärme/Kälte. Deutschland muss mit einer jährlichen Steigerung der Energieeffizienz von drei Prozent vorangehen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) Pressestelle Am Michaelshof 8-10, 53177 Bonn Telefon: (0228) 359005, Telefax: (0228) 359096

(bl)

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