Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

„Das Maß ist voll!“ / Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) ruft alle Betroffenen zum Protest am 19. Mai 2006 in Berlin auf

(Wiesbaden) - Der BDI ruft alle Ärztinnen und Ärzte, ihre Mitarbeiter und Patienten und insbesondere seine rd. 25.000 Mitglieder aus allen Versorgungsbereichen auf, sich am 19. Mai 2006 in der Bundeshauptstadt Berlin an dem nächsten Nationalen Protesttag der Ärzte zu beteiligen.

„Das Maß ist voll“, begründet der Präsident des BDI, Dr. med. Wolfgang Wesiack, die Weiterführung des Protests der Mediziner gegen die verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Die Politiker haben zwar die in Deutschland bisher einmaligen gewaltigen Demonstrationen der Ärzteschaft im Januar und März zur Kenntnis genommen und zum Teil Verständnis signalisiert, aber dennoch keinen Kurswechsel eingeleitet.

So gefährdet z.B. das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) mit einer Bonus-Malus-Regelung die ärztliche Therapiefreiheit erheblich. Denn diese belohnt die Rationierung medizinischer Leistungen und bestraft den Arzt, der seine Patienten verantwortungsbewusst versorgt.
Diese Handlungsweise ist ethisch nicht vertretbar und widerspricht der Berufsordnung, nach der ein Arzt keinen Vorteil aus Verordnungen ziehen darf. Außerdem wird dadurch das unverzichtbare Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten beschädigt. Leidtragende sind vor allem chronisch Kranke, multimorbide und alte Menschen.

Die deutsche Ärzteschaft ist aber in erster Linie dem Patienten verpflichtet. Qualität und Wirksamkeit der Leistungen, also auch der Arznei- und Heilmittel, haben dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen und müssen den medizinischen Fortschritt berücksichtigen. Darüber hinaus überfrachtet dieses Gesetz die Ärzte erneut mit einem Wust von Bürokratie, der ihnen die für die Patientenversorgung benötigte Zeit raubt.

BDI-Präsident Wesiack warnt die Politik im Zusammenhang mit der in diesem Jahr anstehenden Reform des Gesundheits-wesens: „Patienten und Ärzte lassen sich nicht für dumm verkaufen.“

Die Forderungen des Internistenverbandes lauten:

- Erhalt einer qualitativ hochwertigen Medizin mit freiem Zugang für alle Patienten,
- Krankheiten, wenn möglich, heilen,
- Schmerzen lindern,
- den Patienten in guten und schlechten Tagen zur Seite stehen,
- eine angemessene Bezahlung für engagierte Arbeit in Klinik und Praxis,
- freie Berufsausübung statt Gängelung und Bürokratie, damit wir endlich wieder das tun können, weswegen wir den Arztberuf ergriffen haben.

Solange sich in der verfehlten Gesundheitspolitik nichts ändert, wird der BDI solidarisch mit der gesamten Ärzteschaft und ihren Patienten seinen Protest aufrechterhalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Pressestelle Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Telefax: (0611) 18133-50

(sk)

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