Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Das Richtige richtig tun! Expresswohnungsbau nur mit einhergehendem Sozialmanagement erfolgreich

(Hamburg) - Wie kann schnell und kostengünstig nachhaltiger Wohnraum geschaffen werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell Politik und Wohnungswirtschaft. Die Freie und Hansestadt Hamburg plant aktuell den Bau von Expresswohnungen zur Flüchtlingsunterbringung. Die Wohnungswirtschaft hält solche Bauten für eine mögliche Lösung, wenn sie richtig umgesetzt wird.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner:

"Wir müssen das Richtige richtig tun. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, ist der Ex-presswohnungsbau in der aktuellen Situation eine gute, wenn nicht sogar die einzige Lösung. Doch wir müssen weiter denken. Die Vergangenheit zeigt, dass Monostrukturen für die Entwicklung von Quartieren schädlich sind. Zu einer intakten und damit integrationsfähigen Nachbarschaft führt nur eine Durchmischung. Alt und jung, reich und arm, Menschen mit und ohne Behinderungen, deutsch und nichtdeutsch - die Vielfalt der Quartiersbewohner bewahrt vor einer Ghettoisierung."

Die Herausforderung liegt vor allem in der Dringlichkeit. Die Wohnungen werden heute benötigt, eigentlich schon gestern. Infrastrukturell gut angebundene Flächen sind nicht im Übermaß vorhan-den, daher will der Senat für Flüchtlinge auf der "Grünen Wiese" bauen. Aus wohnungswirtschaftli-cher und gesellschaftlicher Sicht nicht ideal, doch es fehlt an Alternativen.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner:

"In Hamburg muss es jetzt mit dem Wohnungsbau zur Flüchtlingsunterbringung schnell gehen. Stadterweiterung, Verdichtung oder neue Siedlungsachsen sind dafür geeignet, dauern aber zu lang. Daher wird - zumindest temporär - im Akkord gebaut und in der Masse gewohnt werden. Eine Mischung mit "Althamburgern" ist nicht vorgesehen. Nur eine stufenweise bauliche Erweiterung des Quartiers sowie kluge Belegungskonzepte würden dies ändern. Darüber hinaus brauchen wir dringend ein gut durchdachtes Sozialmanagement für diese Quartiere. Wir dürfen die Menschen nicht allein lassen. Weder die neuen Bewohner noch deren Nachbarn. Dann kann es gelingen."

Die Verbandsunternehmen betätigen sich seit jeher in der Nachbarschafts- und Quartiersentwick-lung. Dazu gehört meist ein lokales Sozialmanagement. Vom Nachbarschaftstreff, über Nachhilfe-angebote für Kinder, Deutschkurse für Menschen mit Migrationshintergrund, Ausflüge für Senioren, Sportkurse für Jedermann bis hin zu Sozialarbeitern und Pflegekräften - die Unternehmen unter-stützen die Menschen vor Ort in unterschiedlichen Lebensbereichen und sorgen damit für Integrati-on in der Nachbarschaft.

VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner:

"Wenn aus der Not heraus Expresswohnungen für geflüchtete Menschen entstehen müssen, las-sen Sie uns wenigsten richtig machen. Die VNW-Mitgliedsunternehmen blicken auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, sie können beraten und unterstützen. Neben der Quartiersentwicklung ist aus wohnungswirtschaftlicher Sicht auch die Beständigkeit der Expressbauten wichtiges Thema. Es gibt bereits stabile, ausbaufähige Modulbauten, die nicht in 15 Jahren in sich zusammenfallen. Sie erfüllen die energetischen, statischen und brandschutztechnischen Vorgaben und sind voll zu-kunftsfähig."

Bei den Energietagen in Hamburg diskutiert VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner am Freitag, 5. Februar 2016, um 14:40 Uhr im CCH den "Norddeutschen Weg in die Energiewende". Die aktuelle Situation der Flüchtlingsunterbringung wird dabei ebenfalls Thema sein. Wenn Sie Interview-wünsche haben, melden Sie sich gern.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vertritt 319 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften (Hamburg: 93, Mecklenburg-Vorpommern: 149, Schleswig-Holstein: 77). In ihren 737.000 Wohnungen (Hamburg: 290.000, Mecklenburg-Vorpommern: 272.000, Schleswig-Holstein: 175.000) leben rund 1,5 Millionen Menschen.

Quelle und Kontaktadresse:
vnw Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Lena Fritschle, Pressesprecherin Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg Telefon: (040) 520110, Fax: (040) 52011201

(cl)

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