Pressemitteilung | Unternehmerverband - Die Gruppe e.V.

"Der Optimismus ist in Ordnung, aber die Entwicklung ist kein Selbstläufer"

(Duisburg) - Was bedeuten die Aussagen des gestern vorgestellten Jahreswirtschaftsberichts für unsere Region? Der Unternehmerverband sieht ebenfalls eine positive Grundstimmung, aber auch erhebliche Risiken

"Wir teilen auch für unsere Region den optimistischen Ausblick von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur Entwicklung der Konjunktur", erklärt am Tag nach der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts der Bundesregierung der Vorstandsvorsitzende des hiesigen Unternehmerverbandes, Wim Abbing. Der Jahreswirtschaftsbericht sieht ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,8 Prozent in diesem Jahr. Der Grundtenor des wirtschaftlichen Ausblicks werde auch durch die dem Verband vorliegenden Daten bestätigt. Abbing verweist hier unter anderem auf die jüngste Konjunkturumfrage der Arbeitgeberorganisation. Auch die Daten der Industrie- und Handelskammern lassen einen ähnlichen Schluss zu.

"Wir können selbstbewusst sagen, dass die weltweite Nachfrage nach heimischen Industrieprodukten enorm ist. Made in Germany ist vor allem auch außerhalb Europas gefragt", so Abbing. Der Unternehmerverband teile aber auch die Einschätzung der Bundesregierung, dass es erhebliche Risiken für die konjunkturelle Entwicklung gibt. "Der von Gabriel angesprochene Fachkräfte-Engpass sowie der Anstieg bei den Energiepreisen sind gerade auch in unserer Region ein Thema", erläutert Abbing. Der Vorstandsvorsitzende verweist auf viele energieintensive Betriebe im gesamten Verbreitungsgebiet des Unternehmerverbandes. "Die hohen Energiekosten gefährden massiv die Wettbewerbsfähigkeit dieser Betriebe. In den Zielen der Energiewende besteht Einigkeit, doch wir dürfen uns bei den Kosten dieses Projekts nicht weiter vom Rest der Welt abkoppeln. Andernfalls sind unmittelbar Arbeitsplätze bei uns bedroht", warnt Abbing.

Eine ebenso große Herausforderung sei der Fachkräfte-Engpass. "Wir haben hier im westlichen Ruhrgebiet und in den angrenzenden ländlichen Räumen schon heute einen Mangel vor allem an hochqualifizierten Fachkräften. Hier müssen wir für die Region gemeinsam Strategien für die Zukunft entwickeln", so Abbing. Der Unternehmerverband verweist hier auf die Chancen der sich dynamisch entwickelnden heimischen Hochschullandschaft, aber auch auf die noch weitgehend ungenutzten Potentiale durch den Zuzug hochqualifizierter ausländischer Fachkräfte.

Einen erheblichen Unsicherheitsfaktor habe Minister Gabriel bei seiner Einschätzung der wirtschaftlichen Lage aber vergessen. "Die teure Rentenreform und die Rolle rückwärts beim flexiblen Arbeitsmarkt belasten Unternehmen und Arbeitsplätze. Diese Vorhaben der Bundesregierung sind somit selbst eine schwere Bürde für das künftige Wachstum", so Abbing, der zu dem Schluss kommt: "Der Optimismus des Bundeswirtschaftsministers ist in Ordnung, aber wir müssen aufpassen, denn ein Selbstläufer ist die Entwicklung nicht."

Die Unternehmerverbandsgruppe mit ihren sechs Einzelverbänden und ihren rund 700 Mitgliedsunternehmen gehört zu den größten Arbeitgeberverbänden Nordrhein-Westfalens. Mit Sitz in Duisburg reicht ihr angestammtes Verbreitungsgebiet vom westlichen Ruhrgebiet (Duisburg, Mülheim, Oberhausen) über den Kreis Wesel bis an die niederländische Grenze (Kreis Kleve) und ins Münsterland (Kreis Borken).

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverbandsgruppe e.V. Pressestelle Düsseldorfer Landstr. 7, 47249 Duisburg Telefon: (0203) 993670, Fax: (0203) 355714

(cl)

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