Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Deutlich weniger Aufträge für die Bauindustrie / Katastrophaler Start ins Jahr 2003

(Berlin) - Die konjunkturelle Talfahrt im Bauhauptgewerbe hat Anfang des Jahres dramatische Ausmaße angenommen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines "Aktuellen Zahlenbildes" berichtet, ist der Auftragseingang im 1. Quartal 2003 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nominal 15,0 Prozent zurückgegangen. Mehr noch: Der Abschwung hat in den einzelnen Monaten an Geschwindigkeit zugenommen: So gab es im März trotz eines zusätzlichen Arbeitstages ein Rekordminus von 19,7 Prozent. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in Westdeutschland: Die Auftragseingänge brachen im März um 23,5 Prozent ein. Das 1. Quartal schloss mit einem Minus von 16,0 Prozent. Demgegenüber sank die Nachfrage in Ostdeutschland - dank der Fluthilfemaßnahmen für Sachsen - "nur" um 1,8 Prozent. Aufgrund eines starken Minus im Februar verzeichnete das 1. Quartal jedoch trotzdem einen Rückgang von 11,0 Prozent.

Die anhaltende Nachfrageschwäche wirkt sich zunehmend auch auf die Produktion aus: Der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe ist in den ersten drei Monaten um 12,7 Prozent zurückgegangen (West: - 11,7 Prozent; Ost: - 16,5 Prozent). Das ist der stärkste Rückgang im 1. Quartal seit 1996. Entsprechend negativ beeinflusst das Umsatzminus die Beschäftigung: Im 1. Quartal haben 86.700 Personen ihren Arbeitsplatz verloren. Das ist ein Rückgang von 10,1 Prozent. Ende März waren damit nur noch 778.100 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe tätig.

Der Einbruch beim Auftragseingang ist in erster Linie der schlechten Entwicklung im Wirtschaftsbau anzulasten. Die anhaltende Wachstumsschwäche und die Rezessionsbefürchtungen, insbesondere aber die Angst vor den Folgen eines Irak-Kriegs haben die gewerblichen Investoren im März 2003 dazu veranlasst, auf die Investitionsbremse zu treten. So ging der Auftragseingang in den ersten drei Monaten um 22,0 Prozent zurück. Aber auch der Wohnungsbau steckt immer noch in der Krise: Der Auftragseingang lag im 1. Quartal um 10,7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Im Öffentlichen Bau führte die schlechte Haushaltslage der Gebietskörperschaften zu einem weiteren Nachfragerückgang von 8,1 Prozent.

Der Hauptverband ist Anfang des Jahres von einem Rückgang des baugewerblichen Umsatzes von 3,8 Prozent ausgegangen (West: - 4,3 Prozent; Ost: - 1,5 Prozent). Unter Berücksichtigung der dramatischen Entwicklung im 1. Quartal erscheint diese Prognose nicht mehr realistisch. Der Hauptverband geht jetzt für das Gesamtjahr 2003 von einem Umsatzminus von 6 Prozent aus (Alte Bundesländer: - 6,5 Prozent; Neue Bundesländer: - 4 Prozent). Entsprechend sinkt das Beschäftigungsniveau: Der Hauptverband befürchtet, dass die Zahl der Beschäftigten um 60.000 auf 820.000 zurückgehen wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: 030/212860, Telefax: 030/21286240

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