Pressemitteilung | Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) / Regionalverband Ost - Bundesgeschäftsstelle Berlin

Deutsche Umwelthilfe: Plastiktüte war gestern!

Berlin (ots) - Zum internationalen "Plastic Bag Free Day" fordert die Deutsche Umwelthilfe von Umweltministerin Hendricks die Einführung einer Abgabe auf Einwegplastiktüten.

Der Plastiktütenverbrauch in Deutschland steigt immer weiter an. Vor wenigen Jahren wurden jährlich 5,3 Milliarden Plastiktüten verbraucht, heute sind es bereits 6,1 Milliarden. Der Einsatz dieses Wegwerfprodukts kostet begrenzte Ressourcen und verschmutzt die Umwelt. Darauf macht der morgige internationale "Plastic Bag Free Day" aufmerksam, der zur Nutzung umweltfreundlicher Mehrweg-Tragetaschen aufruft. Angesichts des Aktionstages fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zur Einführung einer Plastiktütenabgabe in Höhe von 22 Cent auf. Der "Plastic Bag Free Day" wurde 2011 vom europäischen Netzwerk "Zero Waste" ins Leben gerufen und findet seitdem jährlich statt.

Der deutsche Einzelhandel hat es in den letzten zehn Jahren nicht geschafft den Plastiktütenverbrauch signifikant zu senken. Er lag konstant über fünf Milliarden Stück pro Jahr. "Obwohl die Europäische Kommission durch eine Plastiktütenrichtlinie die Mitgliedstaaten zur Einführung von Abgaben oder Verboten ermuntert, tut die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks nichts. Sie setzt weiterhin auf die Eigeninitiative des Handels, die bis heute so gut wie gar nicht existiert", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er verweist auf die erfolgreiche Einführung von Abgaben in Irland, Wales, Nord-Irland oder Schottland. In Irland führte die Einführung einer Abgabe von 22 Cent pro Plastiktüte zur Verringerung des jährlichen Pro-Kopf-Verbrauchs von 328 auf 16 Stück.

"In Deutschland werden jährlich mehr als sechs Milliarden Plastiktüten verbraucht. Sie werden durchschnittlich bereits nach 25 Minuten zu Abfall und landen häufig in der Verbrennung oder der Landschaft. Für ihre Produktion kommen mehr als 200.000 Tonnen Rohöl zum Einsatz", erklärt der Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH, Thomas Fischer und betont: "Der Konsum dieses Wegwerfprodukts geht auf Kosten der Umwelt." Fischer fordert den deutschen Einzelhandel auf Verbrauchern als Alternative zu Einweg-Plastiktüten attraktive Mehrwegtaschen anzubieten und deren Nutzung durch Bonuspunktemodelle oder Rabattgutschriften zu fördern. Verbrauchern empfiehlt die DUH beim Einkauf Mehrwegtaschen zu nutzen.

Die DUH tauscht am Freitag (3.7.2015) von 12 bis 19 Uhr auf dem "Plastiktütenfreien Tag Berlin" abgegebene Einweg-Plastiktüten gegen umweltfreundliche Mehrwegtaschen ein. Das DUH-Team steht zwischen Alexanderhaus und Grunerstraße gegenüber dem Alexa Einkaufzentrum. Weitere Informationen unter http://plastiktuetenfreiertag.de oder www.kommtnichtindietuete.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle Berlin Daniel Hufeisen, Pressesprecher Hackescher Markt 4 / Promenade 3 (Eingang), 10178 Berlin Telefon: (030) 2589860, Fax: (030) 25898619

(sa)

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