Deutscher Bibliotheksverband fordert gesamtstaatliche Verantwortung für den Erhalt des schriftlichen Kulturerbes
(Berlin/Hamburg) - Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) bekräftigt anlässlich des nationalen Festauftakts für das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018 seine Forderungen zum Erhalt des schriftlichen Kulturerbes und unterstützt ausdrücklich die bundesweiten Handlungsempfehlungen der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK).
Die schriftlichen Überlieferungen in den Archiven und Bibliotheken Deutschlands sind das Gedächtnis der Kulturnation. Millionen von wertvollen Originalen sind jedoch durch Faktoren wie säurehaltiges Papier oder unzureichende Lagerung vom Verfall bedroht. Nach einer Analyse zum Erhalt der schriftlichen Überlieferung in Bibliotheken und Archiven der KEK werden für den Originalerhalt jährlich insgesamt 63 Millionen Euro benötigt, um auch nur 1 Prozent des geschädigten Kulturguts konservatorisch oder restauratorisch bearbeiten zu können.
Barbara Lison, Bundesvorsitzende des dbv, fordert in diesem Zusammenhang: "Für die Erhaltung des schriftlichen Kulurgutes benötigen die Bibliotheken die finanzielle Absicherung eines Bund-Länder-Förderprogramms zum Originalerhalt sowie die dauerhafte Etablierung der Koordinierungsstelle Kulturgut als zentraler nationaler Instanz für ein solches Programm. Wir unterstützen die berechtigte Forderung der KEK, die Bewahrung dieses Erbes als gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern zu begreifen. Die neue Bundesregierung muss daher dringend zusammen mit Ländern und Kommunen Verantwortung für die Bewahrung des schriftlichen Kulturerbes übernehmen, damit über eine gesamtstaatliche Strategie deutliche Synergie- und Effizienzeffekte geschaffen werden."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Maiken Hagemeister, Leiterin Public Affairs und Kommunikation
Fritschestr. 27-28, 10585 Berlin
Telefon: (030) 644989910, Fax: (030) 644989929
(cl)
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