Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Deutscher Hausärzteverband: Vorgehen der AOK Bayern gegen Hausärzte inakzeptabel

(Berlin/Köln) - Der Deutsche Hausärzteverband verurteilt das Vorgehen der AOK Bayern. "Die Vorgehensweise der AOK Bayern in den vergangenen Wochen gegen die an der Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzte ist absolut inakzeptabel. Der Deutsche Hausärzteverband steht gemeinsam mit dem Bayerischen Hausärzteverband voll und ganz hinter den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen", sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes anlässlich der Sitzung des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen Hausärzteverbandes in Berlin.

Die AOK Bayern hatte im Dezember 2014, ohne vorherige Rücksprache mit dem Hausärzteverband Bayern, Forderungen in Gesamthöhe von circa 12,5 Millionen Euro gestellt. Betroffen sind insgesamt knapp 2.700 Hausärztinnen und Hausärzte. Hintergrund sind angeblich fehlerhafte Abrechnungen der Hausärztinnen und Hausärzte, welche an dem Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung mit der AOK Bayern teilnehmen.

"Das Vorgehen der AOK Bayern in den vergangenen Wochen ist nicht nur vertragswidrig, sondern gegenüber den Hausärztinnen und Hausärzten in Bayern auch in höchstem Maße respektlos", so Weigeldt weiter. "Der korrekte Weg wäre gewesen, sich, wie vertraglich vereinbart, zunächst mit dem Bayerischen Hausärzteverband in Verbindung zu setzen, bevor man die Kolleginnen und Kollegen überfallartig mit Regressforderungen überzieht. Wir hatten bis heute gehofft, dass die AOK Bayern mit dem Bayerischen Hausärzteverband in konstruktiven Gesprächen eine Lösung findet. Offensichtlich ist die AOK Bayern aber mehr an der Blockade der hausärztlichen Versorgung interessiert."

Die AOK Bayern versucht seit Jahren, sich ihrer gesetzlichen Verpflichtung zu entziehen, ihren Versicherten eine Hausarztzentrierte Versorgung anzubieten. Vor kurzem hat die AOK Bayern angekündigt, auch gegen den Ende 2014 erlassenen Schiedsspruch zum HZV-Vertrag Einspruch einzulegen. "Die AOK Bayern muss endlich der Realität ins Auge sehen: Versicherte und Hausärzte haben ein Recht auf einen Vertrag zur Hausarzt-zentrierten Versorgung und damit auf eine bessere Versorgung! Für dieses Recht wird der Deutsche Hausärzteverband auch in Zukunft mit aller Macht eintreten", sagte Weigeldt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Vincent Jörres, Pressereferent Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(sy)

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