Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

Deutscher Pkw-Markt 2013 mit rund 2,95 Mio. Neuzulassungen - für 2014 sind mindestens 3 Mio. Einheiten möglich

(Frankfurt am Main) - Die Absatzlage bei Pkw hat sich, zwar immer noch auf relativ niedrigem Niveau, stabilisiert. Für das Jahr 2013 erwartet der VDIK ein Gesamtergebnis von 2,95 Millionen Einheiten, das entspricht einem Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere das unerwartet schwache erste Quartal ist wesentliche Ursache für die gesunkenen Neuzulassungszahlen; es wurden im ersten Quartal 2013 100.000 Pkw weniger neu zugelassen als im ersten Quartal 2012. Erst ab April stabilisierte sich der Privatmarkt, der im zweiten und dritten Quartal in etwa Vorjahresniveau erreichte. Dies wird auch für das vierte Quartal erwartet.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Die VDIK-Mitgliedsfirmen behaupten sich in diesem schwierigen Umfeld sehr gut und halten ihren Marktanteil von 35,7 Prozent. Bei der privaten Nachfrage sind die internationalen Hersteller weiterhin besonders erfolgreich, ihr Marktanteil beträgt 42 Prozent."

Deutliche Verschiebungen sind in der Segmentstatistik zu erkennen. Nur in der Kompaktklasse sowie bei den Wohnmobilen liegen die Neuzulassungen über dem Vorjahresniveau. Das Segment der Kleinwagen, das nach der Kompaktklasse das zweithöchste Volumen aufweist, wird etwa 7 Prozent unter dem Vorjahreswert bleiben. Das zwischenzeitlich drittstärkste Segment, die SUVs und Geländewagen, wird das Vorjahresniveau knapp verfehlen. Wie bereits im letzten Jahr gehen auch 2013 die Neuzulassungen in den Segmenten Mittelklasse, Obere Mittelklasse und Großraum Vans zum Teil deutlich zurück.

Mit minus 7 Prozent ist der Markt der Flottenzulassungen deutlich rückläufig, allerdings sind auch hier Stabilisierungstendenzen auszumachen. Zulassungen des Kfz-Handels/Kfz-Baus, sowie der Vermietfirmen insgesamt werden unter dem Vorjahresniveau abschließen.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Obwohl das erste Halbjahr äußerst negativ verlief, haben wir es bewusst vermieden, unsere Prognose von 3,0 Mio. Neuzulassungen "negativ anzupassen", wohl wissend, welche Folgen ständige Negativmeldungen zeitigen können. Wir gehen aber - gestützt durch die Wirtschaftsprognosen - und durch die Umfrage unter unseren Mitgliedsunternehmen davon aus, dass sich der Pkw-Markt in 2014 stabilisieren wird und ein Niveau von mindestens 3,0 Millionen Neuzulassungen erreicht werden kann."


VDIK-Mitgliedsmarken bauen ihren Anteil bei alternativen Antriebsarten auf bis zu 86 Prozent aus.

Die Neuzulassungen bei Fahrzeugen mit den alternativen Antrieben - Hybrid, Flüssiggas, Erdgas und Elektro - verzeichnen ein Plus von 13 Prozent. Mit über 46.000 Zulassungen liegt ihr Anteil am Gesamtmarkt jetzt bei 1,6 Prozent. Über die Hälfte des Neuzulassungsvolumens alternativer Antriebstechniken fällt auf den Hybridantrieb, der um 23 Prozent zulegt. Hier sind die VDIK- Mitgliedsunternehmen mit einem Marktanteil von 86 Prozent unangefochten Marktführer.

Der Markt der Pkw mit Erdgasantrieb wächst kräftig, während Pkw mit Flüssiggasantrieb deutlich rückläufige Neuzulassungszahlen aufweisen. Der Koalitionsvertrag beinhaltet erfreulicherweise das Vorhaben, die Energiesteuerermäßigung für Flüssig- und Erdgas über das Jahr 2018 hinaus zu verlängern und daher ist mit einer positiven Entwicklung bei Fahrzeugen mit Gasantrieb zu rechnen.

Die Pkw mit reinem Elektroantrieb legen mit einem Plus von über 90 Prozent zwar zu, die Entwicklung fällt allerdings schwächer aus als erwartet. Im Jahr 2013 werden voraussichtlich über 6.000 reine Elektro-Pkw zugelassen, davon aber lediglich rund 750 Pkw von privaten Käufern.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Ich begrüße, dass die Bundesregierung an ihrem klimapolitischen Ziel, eine Million Elektrofahrzeuge aller Varianten bis 2020 auf Deutschlands Straßen zu bringen, festhält. Der verstärkte Aufbau der Infrastruktur von Schnellladesäulen, der alle aktuell im deutschen Markt vorherrschenden Technologien unterstützt, wird helfen. Allerdings wird das Ziel ohne eine Käuferförderung, die die Preisdifferenz zu konventionellen Antrieben deutlich reduziert, nicht zu erreichen sein. Das vorgesehene KfW-Programm mit zinsgünstigen Krediten zur Anschaffung besonders umweltfreundlicher Fahrzeuge ist ein richtiger Schritt, muss allerdings in seinem Volumen einen wesentlichen Anreizbeitrag leisten, diese Fahrzeuge zu erwerben."


CO2-Flottenemissionen der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit 133,2 g/km CO2 weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt.

Die konsequente Entwicklung immer sparsamerer Benzin- und Dieselmotoren sowie der alternativen Antriebstechnologien führt zu kontinuierlich sinkenden CO2-Emissionen. Alle Anbieter auf dem deutschen Markt sind bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ihrer Flotten und damit auch bei der Reduzierung der CO2-Emissionen unverändert erfolgreich. Mit 136,2 g/km CO2 sinken die durchschnittlichen CO2-Emissionen des Gesamtmarkts auf einen neuen Bestwert. Wie bereits in den Vorjahren emittieren die Flotten der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit jetzt 133,2 g/km CO2 weiterhin weniger als der Marktdurchschnitt. Der langfristige Vergleich zeigt, dass sie den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge seit 1995 um 62,6 g/km CO2 und damit um 32 Prozent gesenkt haben. Dies entspricht einer Reduzierung des Durchschnittsverbrauchs um ca. 2,5 Liter auf 100 Kilometer.

Während 2012 gut 700.000 neu zugelassene Pkw weniger als 120 g CO2-Emissionen emittierten, das entspricht einem Kraftstoffverbrauch von ca. 4,8 Litern auf 100 km, werden es im laufenden Jahr ungefähr eine Million Fahrzeuge sein, also gut ein Drittel aller Neuzulassungen in Deutschland. Die internationalen Kraftfahrzeughersteller sind mit einem Marktanteil von 41 Prozent in diesem Bereich besonders erfolgreich und liegen weit über ihrem Anteil am Gesamtmarkt.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Mit den CO2-Emissionen der VDIK-Flotte in der Höhe von 133,2 g/km liegen wir bereits sehr nah an dem von der Europäischen Kommission für das Jahr 2015 festgelegten Grenzwert. Aktuell wurde auf europäischer Ebene nach kontroversen Diskussionen über den CO2-Grenzwert für das Jahr 2020 entschieden. Der Grenzwert für dieses Jahr in Höhe von 95 g/km, das entspricht etwa einem Verbrauch von 4 l/100km, ist sehr anspruchsvoll, aber aus technischer Sicht erreichbar. Die Erreichung des Wertes setzt aber auch eine massive Marktdurchdringung mit Elektrofahrzeugen voraus. Daher begrüße ich den vor kurzem erreichten Kompromiss auf europäischer Ebene, der eine Übergangszeit sowie die mehrfache Anrechnung (Super-Credits) von Elektrofahrzeugen bei der Berechnung der CO2-Emissionen vorsieht und somit Planungssicherheit schafft."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(cl)

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