Pressemitteilung | Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)

Deutschland braucht beim internationalen Wissenschaftleraustausch eine ausgeglichene Bilanz / EFI-Gutachten unterstreicht die Bedeutung akademischer Mobilität für den Forschungsstandort Deutschland

(Bonn) - Deutschland hat für international mobile Forscher in den letzten Jahren durch die Exzellenzinitiative, Mobilitäts- und Rückgewinnungsprogramme und nicht zuletzt seine Wirtschaftsstärke enorm an Attraktivität gewonnen. Nach Angaben der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit herausgegebenen Publikation "Wissenschaft weltoffen" erreichte die Zahl ausländischer Wissenschaftler und Hochschulmitarbeiter 2011 einen neuen Höchststand. Wichtig ist laut DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel jedoch in erster Linie ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen zu- und abwandernden Wissenschaftlern.

Das am Mittwoch veröffentlichte Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) empfiehlt, die Anwerbung ausländischer Wissenschaftler verstärkt zu fördern und diesen Forschern attraktive Bedingungen für einen Verbleib in Deutschland zu bieten. Diese Empfehlungen unterstützt auch der DAAD: "Das Gutachten der Kommission bestätigt unsere Arbeit", so DAAD-Präsidentin Wintermantel. "Mit Förderprogrammen für deutsche und ausländische Wissenschaftler, dem Programm zur Rückgewinnung deutscher Wissenschaftler aus dem Ausland sowie dem Netzwerk German Academic International Network (GAIN) erweitern wir den Wissenspool für die deutsche Forschungslandschaft. Die jüngste GAIN-Studie belegt, dass ca. zwei Drittel der bei GAIN aktiven Wissenschaftler nach Deutschland zurückkehren."

"Der internationale Wissenschaftleraustausch ist keineswegs ein Nullsummenspiel", erläutert Prof. Margret Wintermantel. "Deutschland profitiert durchaus auch von abwandernden Wissenschaftlern, selbst wenn nicht alle diese Wissenschaftler irgendwann nach Deutschland zurückkehren." Denn die Erfahrung zeigt, dass auch abgewanderte Wissenschaftler enge Kontakte nach Deutschland halten, die häufig zu wissenschaftlichen Kooperationen mit Forschern in Deutschland führen. Wichtig ist daher v.a. eine ausgeglichene Bilanz beim Wissenschaftleraustausch, nicht in erster Linie die Verhinderung von Abwanderung.

Auch die ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützten Initiativen "Study in Germany - Land of Ideas" und "Research in Germany - Land of Ideas" sind wichtige Bausteine, um internationale Studierende und Wissenschaftler für Deutschland zu gewinnen.

"Wer sich bei uns im Studium wohl und willkommen fühlt, der kehrt auch als späterer Wissenschaftler gerne zurück nach Deutschland", so Wintermantel. Dies zeigt, wie wichtig es ist, eine Willkommenskultur für internationale Studierende und Wissenschaftler als integralen Bestandteil unseres Wissenschaftssystems zu implementieren.

Das von der Kommission für die Zukunft vorgeschlagene systematische Mobilitätsmonitoring ist aus Sicht des DAAD ein wichtiges Instrument zur Erfassung von Mobilitätsdaten und zur Steuerung internationaler Wissenschaftlermobilität, zu der der DAAD durch seine Expertise beitragen kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) Pressestelle Kennedyallee 50, 53175 Bonn Telefon: (0228) 8820, Fax: (0228) 882444

(cl)

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