Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Deutschland steht vor einer konjunkturellen Erholung

(Berlin) - Die dreijährige Stagnationsphase in Deutschland geht zu Ende. Nachdem bereits seit einigen Monaten die Stimmungsindikatoren die konjunkturelle Wende signalisieren, zeigen nun auch Auftragseingang und Produktion in der deutschen Industrie nach oben. Allerdings ist die Zurückhaltung bei den privaten Haushalten und den Unternehmen was ihre Ausgaben für Konsum und Investitionen betrifft noch nicht überwunden. Die Konsumneigung dürfte sich erst dann nachhaltig verbessern, wenn die konjunkturelle Erholung auch am Arbeitsmarkt angekommen ist. Dort ist die konjunkturelle Wende aber frühestens zur Mitte nächsten Jahres zu erwarten.

Die USA konnten sich am schnellsten aus dem Konjunkturtal befreien. Das höchste Wachstum seit zwanzig Jahren hat das Land aber auch einer expansiven Geld- Und Finanzpolitik zu verdanken. Dieser Kurs der Wirtschaftspolitik lässt sich nicht unbegrenzt fortsetzen, ohne die gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichte weiter zu vergrößern. Darin liegt auch eine Gefahr für die Weltwirtschaft.

Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar birgt neben der Ungewissheit der weiteren Entwicklung des Rohölpreises das größte Risiko für eine zügige konjunkturelle Erholung in Europa. Die Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit durch eine Aufwertung darf allerdings nicht überbewertet werden, da der Wechselkurs gerade das Niveau der ersten Hälfte der neunziger Jahre erreicht hat. Außerdem bewirkt die Aufwertung auf der Importseite auch erhebliche Entlastungen.


Mit der Einigung im Vermittlungsausschuss ist ein Schritt zur Bewältigung der Strukturreformen in Deutschland gelungen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es steht zu hoffen, dass sich der Attentismus, der das Land in den zurückliegenden Monaten gelähmt hat, nun allmählich auflöst.

Die Verletzung des Stabilitäts- und Wachstumspakts durch Frankreich und Deutschland ist alles andere als eine Lappalie. Der „Sieg“ des Ministerrats über die EU-Kommission beim ersten ernsthaften Test des Stabilitäts- und Wachstumspakts wirft erhebliche Zweifel an der wirtschaftspolitischen Handlungsfähigkeit der EU auf. Es wäre mit Sicherheit ein falsches Signal, wenn nun als Folge hieraus der Pakt gelockert würde.

Der vollständige Konjunkturbericht als Download unter http://www.bdb.de/pic/artikelpic/122003/Konjunkturbericht1203.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: 030/16630, Telefax: 030/16631399

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