Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Deutschlands Bevölkerung hat sich erstmals seit der Wiedervereinigung verjüngt

(Berlin) - Das Durchschnittsalter ist 2015 um rund einen Monat auf 44,2 Jahre gesunken. Grund dafür ist die hohe Zuwanderung vorwiegend junger Menschen. Die Alterung der Gesellschaft stockt aber nur kurzfristig.

Die hohe Zuwanderung wirkt wie eine Verjüngungskur für Deutschland. Erstmals seit der Wiedervereinigung ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Vorjahr gesunken. Es lag mit 44,2 Jahren um 0,1 Jahre -oder rund einen Monat - niedriger als Ende 2014. Das zeigt eine exklusive Auswertung der Initiative "7 Jahre länger" auf Basis der finalen Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamtes für 2015.

Im vergangenen Jahr wuchs die Gesamtbevölkerung um rund 980.000 auf 82,2 Millionen. Verantwortlich dafür war die hohe Zuwanderung mit einem Saldo von 1,1 Millionen. Unter den Neuankömmlingen sind viele junge Menschen aus anderen EU-Staaten sowie Flüchtlinge, die hierzulande Asyl beantragen. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind gut 70 Prozent aller Asylerstantragsteller jünger als 30 Jahre.

Gruppe der unter 20-Jährigen wächst so stark wie seit 1966 nicht

Der Zustrom der vorwiegend jungen Leute zeigt sich nun auch in den Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach stieg die Zahl der unter 20-Jährigen im Vorjahr um rund 2,2 Prozent auf 15,1 Millionen. Das ist der höchste prozentuale Anstieg in der Altersgruppe seit 1966.

Noch stärker wuchs die Zahl der 20- bis 39-Jährigen. Ende 2015 gab es 20,1 Millionen Menschen in dieser Altersgruppe - 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und größtes Plus seit 1985. Der deutliche Anstieg in den jungen und mittleren Altersklassen drückte das Durchschnittsalter insgesamt nach unten.

Zuwanderung kann demografischen Wandel nicht umkehren

Nachhaltig ist die Entwicklung jedoch nicht. Trotz Zuwanderung altert die Bevölkerung in Deutschland unaufhaltsam. Das liegt zum einen an den im Vergleich zu früher niedrigen Geburtenzahlen, wodurch der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung zunimmt. Und diese werden dank der stetig steigenden Lebenserwartung zugleich immer älter.

Der Höhepunkt des Alterungsprozesses steht erst noch bevor. Laut jüngster Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird das Durchschnittsalter bis 2060 je nach Trendvariante auf 47,6 bis 50,6 Jahre ansteigen. Zum Vergleich: 1990 lag es bei 39,3 Jahren, 1970 gar erst bei rund 36,2 Jahren.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Pressestelle Wilhelmstr. 43 / 43 G, 10117 Berlin Telefon: (030) 20205000, Fax: (030) 20206000

(dw)

NEWS TEILEN: