Pressemitteilung | Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)

Dialogformat Bundeswirtschaftsministerium und chemische Industrie / Branchendialog auch nach der Bundestagswahl fortsetzen

(Frankfurt am Main) - Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und die Spitzenorganisationen der chemischen Industrie - VCI, IG BCE und BAVC - haben heute die Ergebnisse ihres seit zwei Jahren laufenden Branchendialogs positiv bewertet. Es sei ein wichtiges und positives Zeichen, gemeinsam Lösungen für mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln. Zur Präsentation des zweiten Monitoringberichts traf Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries mit den Spitzenvertretern der Branche in Berlin zusammen. VCI-Präsident Kurt Bock, der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis und BAVC-Präsidentin Margret Suckale sprachen sich für eine Fortsetzung des Kommunikationsformats auch über die Bundestagswahl hinaus aus. Kernthemen des Dialogs sind Innovation, Industriepolitik, Energie- und Klimapolitik sowie Chemikaliensicherheit und Fachkräftesicherung.

Zypries: "Der Branchendialog mit der chemischen Industrie ist nicht nur beispielhaft in Bezug auf eine gelebte Sozialpartnerschaft. Wir wollen damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Deutschland steigern. Wir evaluieren derzeit etwa anhand konkreter Praxisbeispiele, wie sich die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Innovationstätigkeit auswirken. Denn Innovationen sind gerade auch in der Chemiebranche der Erfolgsfaktor für deutsche Unternehmen. Der Erfolg des Branchendialogs wird nun durch den zweiten Monitoringbericht bestätigt. Daher liegt mir die Fortsetzung des Branchendialogs über die laufende Legislaturperiode hinaus sehr am Herzen."

VCI-Präsident Bock betonte die Bedeutung des Themas Innovation für die Branche: "Es ist gut, dass wir einen intensiven Dialog mit der Politik führen. Als forschungsstarke Branche brauchen wir innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit einem Innovationscheck in der Gesetzesfolgenabschätzung könnten Regelungen darauf geprüft werden, ob sie Innovationen fördern oder behindern." Bock sagte außerdem, dass die energieintensive Chemieindustrie wettbewerbsfähige Energiepreise brauche, um auch zukünftig am Standort Deutschland investieren zu können. "Wir begrüßen es sehr, dass das BMWi im Rahmen des Branchendialogs eine Denkfabrik eingerichtet hat, die sich mit einer energiepolitischen Strategie für die Zeit nach 2020 auseinandersetzt."

"Eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft ist die Frage, wie die Digitalisierung die beruflichen Anforderungen verändert. Sicher ist: Wir brauchen in der neuen Arbeitswelt eine veränderte Architektur der Bildung und der Arbeitsförderung. Weiterbildung und Qualifikation sind der Schlüssel für Gute Arbeit im digitalen Wandel. Welche Instrumente wir dafür brauchen, darüber wollen wir auch in Zukunft im Branchendialog diskutieren", sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE. Dazu gehöre auch, die Arbeitswelt im Sinne der Beschäftigten zu gestalten. "Der Strukturwandel muss bewältigt werden, ohne dass Menschen arbeitslos oder krank vor unregulierter Arbeit werden. Das geht nur mit Tarifverträgen und einer Mitbestimmung 4.0, die die Rechte von Betriebsräten stärkt."

"Die Digitalisierung ist der zentrale Innovations- und Wachstumstreiber unserer Zeit. Bei der Gestaltung der digitalen Arbeitswelt kommt der Aus- und Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu. Gemeinsam mit BMWi, IG BCE und VCI setzen wir uns im Rahmen des Branchendialogs dafür ein, die duale Ausbildung als attraktive Alternative zu einem Hochschulstudium bei Schülern, Lehrern und Eltern zu verankern. Qualifizierte Fachkräfte werden auch in Zukunft gefragt sein", unterstrich Margret Suckale, Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie.

Hintergrund

Bei den vom Bundeswirtschaftsministerium veranstalteten Branchendialogen werden die wichtigsten Themen der jeweiligen Branchen identifiziert, priorisiert und Maßnahmen dazu entwickelt. Der Branchendialog mit der chemischen Industrie startete im März 2015. Gemeinsam mit Branchenvertretern aus Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften werden möglichst konkrete Maßnahmen entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gezielt zu stärken. Die Branchendialoge sind in der Regel dreistufig organisiert: Sie bestehen aus öffentlichen Online-Konsultationen, Branchendialogen auf Arbeitsebene im BMWi und einem abschließenden Treffen der jeweiligen Spitzenvertreter mit dem Minister. Im Zuge des heutigen Treffens wurden die Ergebnisse im Monitoringbericht 2017 vorgestellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) Jürgen Udwari, Pressesprecher, Handelspolitik, EU-Industriepolitik Mainzer Landstr. 55, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2556-0, Fax: (069) 2556-1471

(cl)

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