Pressemitteilung | VEA - Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Die Preistreiber sind am Ende / VEA erwartet Impulse fĂĽr Wirtschaft durch sinkende Energiepreise

(Hannover/Nürnberg) - Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), Hannover, rechnet in den nächsten Monaten mit sinkenden Preisen für Strom und Gas. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende des VEA, Harald Wildhagen, auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in Nürnberg. Die Ankündigung einer Regulierungsinstanz habe die Front der Preistreiber unter den Energieversorgern durchbrochen. Auch die in den letzten Wochen ergangenen Missbrauchsverfügungen des Bundeskartellamts gegen besonders dreiste Abzocker seien ein deutliches Signal für alle Energieversorger, ihre Preispolitik zu überdenken. „Der VEA bemängelt seit Jahren den Zustand auf den Energiemärkten. Es herrscht kaum Wettbewerb, die deutschen Preise sind europaweit an der Spitze und steigen weiter. Jetzt endlich hat die Politik auf unseren Druck reagiert. Wir erhoffen uns von dieser Kehrtwende in der Energiepolitik nicht nur günstigere Energiepreise für die Verbraucher. Vor allem für die Wirtschaft und das produzierende Gewerbe kann es ein wichtiger Impuls sein, wenn Energie in Deutschland wieder bezahlbar wird”, so Wildhagen.

Die Energiepreise waren in Deutschland in den letzten drei Jahren um mehr als 30 Prozent bei Strom und um mehr als 45 Prozent bei Gas gestiegen. Gleichzeitig herrschen große regionale Unterschiede. Energie ist im Norden und Osten um einiges teurer als im Süden und Westen Deutschlands. Die Öffnung der Märkte habe mittelfristig keinerlei Effekt gehabt. Weder sei es zu mehr Wettbewerb gekommen, noch habe die Öffnung zu marktgerechten Preisen geführt. „Deutschland hat sich als einziges Land in der EU entschieden, die Ausgestaltung der Liberalisierung den Marktteilnehmern selbst zu überlassen. Das Ergebnis ist ein Desaster. Anstelle von Wettbewerb haben sich Oligopole gebildet. Die Vormachtstellung der großen Konzerne hat sich verfestigt. Mittels überhöhter Netzgebühren konnten diese der Konkurrenz systematisch den Markteintritt erschweren. Wir haben so wertvolle Zeit verloren, in der die Wirtschaft und der Standort Deutschland insgesamt dringendst Impulse gebraucht hätten”, resümiert Wildhagen.

Regulierer muss schlagkräftig sein

Jetzt gelte es, die Effektivität und Leistungskraft der Regulierungsbehörde sicherzustellen, um den Schaden schnellstmöglich zu beheben. Eine Anbindung des Regulierers an das Kartellamt ist für den VEA eine von mehreren Möglichkeiten. Es müsse aber auf jeden Fall klar gestellt werden, dass die Marktteilnehmer unter der Aufsicht des Regulierers stehen. „Die Zeiten der selbst verhandelten Verbändevereinbarungen sind vorbei. Der Wettbewerb bekommt eine reelle Chance. Das sind die Signale, die wir vom Regulierer erwarten. Auf keinen Fall darf dieses Reformvorhaben wie so viele andere zerredet werden. Der Zustand unserer Wirtschaft erlaubt es uns nicht, nochmal ein paar Jahre zu verlieren. Nur eine mit weit reichenden Kompetenzen ausgestattete Regulierungsinstanz kann zu einer dauerhaften Senkung der Energiepreise und damit zu einer Belebung der Wirtschaft führen”, so Wildhagen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA) ZeiĂźstr. 72, 30519 Hannover Telefon: 0511/98480, Telefax: 0511/9848-188

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