Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Die Scheingefechte der AOK Baden-Württemberg / Apothekerverband kritisiert Aussagen von AOK-Chef Hermann

(Stuttgart) - "Wie kann der Chef der AOK Baden-Württemberg behaupten, dass die in den Apotheken nachweislich gestiegenen Kosten nicht im Zusammenhang mit der den Apotheken auferlegten Mehrarbeit korrespondieren? Das ist selbstverständlich der Fall!" So kommentiert Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands die Aussagen des AOK-Baden-Württemberg-Vorsitzenden Christopher Hermann in einer Berichterstattung des Südkurier zum Thema Apothekenhonorierung.

"Gerade die AOK sollte wissen, mit welchen gigantischen Aufwendungen allein die von dieser Kasse ausgehandelten Rabattverträge in den Apotheken umzusetzen waren und sind", meint Becker weiter und erinnert daran, dass die Nachbar-AOK in Bayern seinerzeit sogar bereit war, den bayerischen Apothekern ein gesondertes Salär für die Mehrarbeit zuzugestehen. Becker: "Uns Apotheker jetzt, da wir das erste Mal seit acht Jahren vor einer Honorarerhöhung stehen, als Heimlichtuer hinzustellen, hat schon etwas von Dreistigkeit!"

AOK-Chef Hermann hatte der Berichterstattung zu Folge behauptet, die Apotheker würden in der Diskussion um eine mögliche Honoraranpassung ihre wahren Umsätze nicht offen legen. Becker: "Das ist Unsinn - und die AOK weiß das auch!" Wahr ist, dass diese Zahlen sowohl dem Bundeswirtschaftministerium als auch dem Gesundheitsministerium vorliegen. Und diese Zahlen belegen, dass die Umsätze in den Apotheken im Bereich der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel (OTC-Arzneimittel seit dem Jahr 2002 sowohl nach Packungen (-18,3 Prozent) als nach Umsatz (-15,1 Prozent) deutlich zurückgegangen sind.

Becker stellt auch die Frage, was es eine Gesetzliche Krankenkasse eigentlich anginge, welche Umsätze oder Erträge in der Apotheke abseits der verordnungspflichtigen Arzneimittel getätigt würden. "Die Kassen sind, wenn es um die Apotheken geht, für den verschreibungspflichtigen Bereich zuständig - und dieser Bereich ist seit Jahren gigantisch unterfinanziert", erklärt Becker.

Becker empfiehlt mit Blick auf die heutige Berichterstattung verschiedener Tageszeitungen auch, zunächst vor der eigenen Tür zu kehren, bevor man sich zu anderen Dingen äußert. Die Aufsichtsbehörde der Krankenkasse hatte mangelnde Sorgfalt im Umgang mit Versichertengeldern gerügt unter anderem erklärt, dass in jüngster Zeit Fälle bekann geworden sein, "in denen Sozialversicherungsträger Haushaltsmittel für aufwendige Betriebsfeiern, teilweise mit Unterhaltungsprogramm, verwendet haben".

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 22334-0, Telefax: (0711) 22334-97

(rf)

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