Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Die Zukunft in der Stadtentwicklung ist smart

(Berlin) - Digitale Innovationen erweitern nicht nur das Mobilitätsangebot und sorgen für neue Produkte und Dienstleistungen. Sie sind auch Treiber der konzeptionellen Neuausrichtung der Stadtentwicklung hin zu sogenannten Smart Cities. Hier geht es vor allem darum, Informations- und Kommunikationssysteme mit den kommunalen Netzinfrastrukturen innovativ zu verknüpfen, um beispielsweise die Energieerzeugung oder den Verkehrskreislauf zielgerichtet im Quartier zu organisieren.

Smart Cities als konzeptioneller Ansatz ...
Die Digitalisierung verändert die Lebenswelten. Die Menschen werden mobiler. Smartphone-Apps lotsen am Stau vorbei, zeigen die nächsten Carsharing-Angebote an, und QR-Codes informieren minutengenau über die Verbindungen des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die digitale Infrastruktur schafft auch intelligente Netze für andere Bereiche der technischen Infrastruktur einer Stadt - beispielsweise, um die Energienutzung zu optimieren. Neue digitale Angebote setzen die städtische Wirtschaft, allen voran den Einzelhandel und Dienstleistungen, unter Druck: Bereits 20 Prozent aller Konsumenten gehen wegen des Online-Angebots inzwischen seltener zum Einkaufen in die Innenstädte, so das Ergebnis der Studie "Vitale Innenstädte" des Instituts für Handelsforschung. Die gewerbliche Wirtschaft ist deshalb auf gute, funktionsfähige digitale Infrastrukturen in der Stadt und effiziente Energiekreisläufe angewiesen, um in diesem Wettbewerb zu bestehen.

... und als Herausforderung für die Stadtentwicklung
Die Transformation zu einer Smart City erfordert neue Stadtplanungsprozesse, um Verkehr, Telekommunikation, Energie, Wohnen, Arbeiten und Abfallentsorgung, miteinander zu verknüpfen. Des Weiteren sind neue Kommunikationsformen zwischen Verwaltung, Bürgern und Wirtschaft erforderlich. Geht es beispielswese um die Organisation der Mobilität oder der Energie, sollten Bürger, Unternehmen, Stadt, Politik und Wissenschaft gemeinsame Plattformen bilden, um jeweils ihre Anforderungen an Smart Cities einzubringen und darauf aufbauend neue Kreisläufe zu organisieren und eine integrierte Stadtentwicklung 2.0 zu erreichen. Städte wie Köln mit der "SmartCity Cologne"-Initiative oder die "InnovationCity Bottrop" haben sich bereits auf diesen Weg gemacht. Prozesspartner sind die regionalen IHKs. Berlin und München wollen in Kürze folgen.

Smart Cities in der europäischen und bundesweiten Diskussion
Neue Förderprogramme auf EU- und Bundesebene erleichtern die Neuausrichtung in der Stadtentwicklung. Im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) werden beispielsweise "Smart Cities und Communities Projekte" gefördert. Auf der Bundesebene gibt es seitens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Wissenschaftsjahr 2015 "Zukunftsstadt" Förderangebote für Kommunen, um Smart-Cities-Projekte gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft anzugehen. Auch das Bundesministerium für Umwelt, Bauen, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat einen Projektaufruf "Städtische Energien - Zusammenleben in der Stadt" gestartet.

Smarte Projekte anstelle von neuen Regelungen

Um Städte zu Smart Cities zu entwickeln, müssen Industrie und Stadt sowie Bürger und Wissenschaft eng miteinander kooperieren. Ziel muss es sein, Gewerbe- und Wohngebiete digital umzubauen. Es gilt, neue und offene Kreisläufe zwischen Energiegewinnung und dem Energieverbrauch in Gebäuden und Fahrzeugen innerhalb eines Viertels zu schaffen. Diese Entwicklung sollte nicht - wie aktuell in Diskussion - durch neue DIN-Normen oder Gesetze behindert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Pressestelle Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Fax: (030) 203081000

(cl)

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