Pressemitteilung | Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.

Die bitter-süße Realität in den Supermarktregalen

(Aachen) - Sich zuckerarm zu ernähren ist schwerer denn je, denn Süßigkeiten und Backwaren sind bei weitem nicht die einzigen Zuckerquellen in Supermarktregalen. Ganz im Gegenteil: Ein großer Teil des von uns aufgenommenen Zuckers stammt mittlerweile aus herzhaften Lebensmitteln, in denen wir süße Zutaten meist nicht vermuten. Ein salziger, würziger oder bitterer Geschmack heißt nicht automatisch, dass kein Zucker zugesetzt ist.

In der Zutatenliste von Ketchup, Würzsoßen, Gemüsebrühen, Essigen, Dressings, Wurstwaren und vielen anderen Produkten finden sich oft Zucker, Dextrose, Laktose, Sirups oder diverse zuckerhaltige Extrakte. Besonders bedenklich ist dabei, dass einige Zuckerquellen immer noch als gesündere Alternative zu Kristallzucker angepriesen werden. Die "Süße aus Früchten" klingt zwar nach gesundem Obst. Doch der Fruchtzucker, der sich in den Fruchtextrakten verbirgt, trägt in Wirklichkeit zu Übergewicht, zur Leberverfettung sowie zu erhöhten Harnsäure- und Triglyzeridwerten bei.

Tatsächlich entwickelt sich Fruchtzucker zunehmend zum Gesundheitsproblem. Durch dessen hohe Süßkraft sind fruchtzuckerreiche Sirups wie Fruktose-Glukose-Sirup, Inverzuckersirup oder Traubensaftkonzentrat beliebte und vor allem preiswerte Süßungsmittel in der Lebensmittelindustrie. Die Liste der möglichen Zuckerquellen sowie deren Bezeichnungen ist lang und gibt viel Spielraum für Schönrederei. In Produkten mit dem Hinweis "ohne Zusatz von Kristallzucker" verbergen sich anstelle des herkömmlichen Haushaltszuckers oft andere nicht-kristalline Zuckerarten wie Maissirup oder Malzextrakt. Auch beim Hinweis "ohne Zuckerzusatz" trügt der Schein. Hier ist in der Regel von Natur aus schon viel Zucker enthalten wie etwa in Fruchtsäften. Für den Körper ist es letztlich jedoch irrelevant, ob der aufgenommene Zucker aus Fruchtkonzentraten, Getreideextrakten oder aus der Zuckerdose stammt. Ein zügelloser Konsum begünstigt auf Dauer zahlreiche gesundheitliche Probleme wie Übergewicht, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte oder auch Darmbeschwerden. Es ist also sinnvoll, auch bei herzhaften Produkten einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.

Wie viel Zucker sich in manchen Lebensmitteln versteckt, veranschaulicht das Miniposter "Zuckergehalte in Lebensmitteln", das den Gehalt einer Portion als Würfelzucker illustriert. Erhältlich ist dieses im Medienshop unter www.fet-ev.eu.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V. (FET) Pressestelle Kapuzinergraben 18-22, 52062 Aachen Telefon: (0241) 160 35 683, Fax: (0241) 160 35 684

(sy)

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