Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Dienstleister leiden unter der schwachen Konjunktur / Rückgänge in allen Bereichen

(Köln) - Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im Frühjahr erneut gesunken. Dem Abwärtssog konnten sich auch die Dienstleister nicht entziehen. Zum ersten Mal seit 1991 meldeten alle Sparten der Servicebranche einen rückläufigen Output.
Die deutsche Wirtschaftsleistung befindet sich im Rückwärtsgang: Nachdem das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2002 stagniert hatte, schrumpfte es im Frühjahr 2003 sogar um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch für das laufende Vierteljahr rechnen die Konjunkturauguren keineswegs mit erfreulichen Zahlen. Im Durchschnitt wird die Wirtschaft 2003 wohl auf der Stelle treten; es wäre das dritte Jahr in Folge – so lange wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.

Für den BIP-Stillstand sorgt vor allem die schwächelnde Bauwirtschaft. So brach der reale Output des wirtschaftlichen Sorgenkinds zwischen Januar und Ende März um gut 5 Prozent gegenüber dem Wert des vierten Quartals 2002 ein.
Doch auch ein Sektor, der Krisen üblicherweise wacker trotzt, spürt die miese Konjunktur: Die Bruttowertschöpfung der Servicebranche sank im ersten Quartal um 0,3 Prozent. Dabei zeigten sich die Dienstleister in der Vergangenheit recht resistent gegen Rezessionsgefahren. Seit 1991 meldete der Sektor insgesamt nur ein einziges Mal einen Produktionsrückgang – im Sommer des Jahres 1999.

Erstmals seit über zehn Jahren gehen zudem alle drei Sektoren der Dienstleister gleichzeitig in die Knie. Der Handels-, Gastgewerbe- und Verkehrssektor beispielsweise verzeichnete ein Minus von 0,3 Prozent. Bei den Firmen, die ihr Geld mit unternehmensnahen Dienstleistungen, Finanzierung und Vermietung verdienen, fiel der Output um 0,2 Prozent niedriger aus. Damit bestätigen sich die Ergebnisse der IW-Frühjahrsumfrage, die für den teriären Sektor ein tristes Bild gezeichnet hatten (vgl. iwd 19/2003).

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln Telefon: 0221/49811, Telefax: 0221/4981592

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