Pressemitteilung | Bundesverband der Fernstudienanbieter e. V.

DistancE-Learning im Aufwind: Mehr Anmeldungen, mehr Angebote, mehr Anbieter

(Hamburg) - Immer mehr Erwachsene in Deutschland entscheiden sich für Fernlernen der neuen Generation. Auch die Kursvielfalt und die Zahl der Anbieter steigt beständig. Lehrgänge, die auf öffentlich-rechtliche oder staatliche Abschlüsse vorbereiten, liegen dabei im Trend. Die beliebtesten Bereiche: Wirtschaft und kaufmännische Praxis, Schulabschlüsse sowie staatlich geprüfte Betriebswirte, Techniker und Übersetzer. Diese Entwicklungen der DistancE-Learning-Branche stellte das Forum DistancE-Learning in seiner Pressekonferenz am 25. November 2003 in Hamburg vor. Gleichzeitig gab der seit 1969 als Deutscher Fernschulverband e. V. (DFV) aktive Verband seine Neuausrichtung als Forum DistancE-Learning - Der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien e. V. bekannt.

In 2002 haben sich 121.770 Erwachsene zu einem Fernlehrgang angemeldet, das ist ein Zuwachs an Neuanmeldungen von über 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt waren am Stichtag (31.12.2002) 141.618 Menschen offiziell als Kursteilnehmende eingeschrieben. Zwar ist diese absolute Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent gesunken, doch nach Aussage von Dr. Martin H. Kurz, dem ehemaligen DFV-Vorsitzenden und neuem Präsidenten des Forum DistancE-Learning, offenbaren sich hierbei die seit längerem vom Verband monierten Defizite der Statistik. So dürfen zur Zeit nur die Teilnehmenden angegeben werden, die am Stichtag als zahlende Kunden geführt werden. Wer also vor dem Stichtag 31.12. eines Jahres seinen Lehrgang abschließt oder vor dem Stichtag seine Zahlung bereits geleistet hat, taucht in der Statistik für dieses Jahr gar nicht mehr auf. "Im nächsten Jahr wird es hoffentlich ein verändertes Verfahren geben, dass exaktere Aussagen über die Branche zulässt", so Dr. Kurz. Der Verband wird hierzu Gespräche mit den zuständigen Stellen aufnehmen.

Das Angebot an Fernlehrgängen steigt seit Jahren beständig: Zur Zeit (Stichtag 1.11.03) können Interessierte zwischen 1.969 Lehrgängen wählen - ein Zuwachs von 8,4 Prozent innerhalb von einem Jahr. Auch die Zahl der Anbieter nimmt zu. Ende 2002 waren 275 Anbieter am Markt, mittlerweile (1.11.03) sind es sogar 295 - ein Anstieg um 7,3 Prozent innerhalb von 10 Monaten.

Insgesamt führen Lehrgänge zu "Wirtschaft und kaufmännische Praxis" mit 35,3 Prozent aller Teilnehmenden die Hitliste der beliebtesten Bildungsziele via DistancE-Learning an. "Schulische und sonstige Lehrgänge", die auf externe Schulabschlüsse vorbereiten, liegen mit 11,8 Prozent auf Platz 2. 10,5 Prozent aller Fernlehrgangsteilnehmenden sind im Themenbereich "Staatlich gepr. Betriebswirte, Techniker und Übersetzer" eingeschrieben, ein Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Eine gesteigerte Nachfrage erleben auch Sprachkurse (plus 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr) sowie Lehrgänge aus dem Themenbereich "Erziehungsfragen, Pädagogik, Psychologie". Das deutliche Plus von 68,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erklärt sich hier vor allem aus einem geänderten Meldeverfahren. Gesunken ist dagegen die Nachfrage nach EDV-Lehrgängen (minus 35,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und nach Kursen aus dem Bereich "Freizeit, Gesundheit, Kreative Gestaltung" (minus 28,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Diese Entwicklungen gehen Hand in Hand mit dem starken Trend zu abschlussorientierten Fernlehrgängen. Der Anteil der Teilnehmenden, die öffentlich-rechtliche oder staatliche Abschlüsse anstreben, liegt mit 45,1 Prozent noch einmal wesentlich höher als im Vorjahr (37 Prozent). "Diese Entwicklung ist begrüßenswert, denn eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung belegt, dass Arbeitnehmer mit einer praxisorientierten höheren Berufsausbildung wie Meister und Fachwirte das geringste Risiko haben, arbeitslos zu werden - noch vor Hochschulabsolventen", kommentiert Dr. Kurz auf der Pressekonferenz.

DistancE-Learning wird von allen Altersgruppen genutzt. 20,7 Prozent aller Teilnehmenden sind unter 25 Jahre; sie nutzen Fernlehrgänge vorrangig, um ihren Wunsch-Schulabschluss nachzuholen. 13,6 Prozent der Teilnehmenden sind über 40 Jahre. Sie bilden sich vor allem im Bereich "Wirtschaft und kaufmännische Praxis" und "Sprachen" fort oder nutzen Fernlehrgänge zur Freizeitgestaltung. Damit erweist sich DistancE-Learning als eine Weiterbildungsmethode, die zur lebens- und berufsbegleitenden Weiterbildung intensiv genutzt wird.

46,3 Prozent aller Teilnehmenden in 2002 sind Frauen, hier ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Deutlich mehr Frauen als Männer holen mit Hilfe von DistancE-Learning einen Schulabschluss nach. Zwar sind sie außerdem erwartungsgemäß in den "klassischen" Frauenthemen wie "Erziehung / Pädagogik / Psychologie" überrepräsentiert, aber auch in "Wirtschaft und kaufmännische Praxis" überwiegt in 2002 der Frauenanteil.

Der Fernunterrichtsmarkt wird durch eine Vielzahl kleinerer, hoch spezialisierter Anbieter geprägt. Über 80 Prozent der Anbieter betreuen weniger als 1.000 Teilnehmer in maximal 10 Lehrgängen. Nur 4 Institute bieten mehr als 100 Lehrgänge an und betreuen hierin mehrere tausend Teilnehmer.

Mehr als Dreiviertel aller Fernlehrinstitute unterstützen ihre Kurse mittlerweile elektronisch. Oft können die Kursteilnehmenden je nach Thema und eigenem Lernverhalten den für sie optimalen Grad an elektronischer Unterstützung ihres Fernlehrgangs auswählen. Dabei hat das E-Learning um 80 Kurse auf einen Anteil von knapp 25 Prozent am Gesamtangebot zugelegt. "Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass klassischer Fernunterricht und E-Learning zusammenwachsen und so didaktisch überzeugende Konzepte hervorbringen und in marktfähige Angebote umsetzen", erklärt Dr. Kurz. "Fernlernen nutzt die neuen Medien und Technologien, um Interaktivität zu fördern und an Geschwindigkeit zu gewinnen. E-Learning integriert die Fülle an Themen und Abschlüssen sowie die individuelle tutorielle Betreuung, um Motivation und Lernerfolg nachhaltig zu sichern. Wir nennen diese optimierte Lernform mit modernem Medienmix ‚DistancE-Learning'".

Die Fernunterrichtsstatistik wird jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und mit Unterstützung des Verbandes vom Statistischen Bundesamt in einer freiwilligen Befragung der Anbieter von staatlich zugelassenen Fernlehrgängen erhoben.

Im Online-Pressezentrum unter www.forum-distance-learning.de können Sie sich bei Bedarf alle Pressetexte und -fotos herunterladen.

Quelle und Kontaktadresse:
Forum DistancE-Learning Der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien e. V. Doberander Weg 20, 22143 Hamburg Telefon: /, Telefax: /

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