Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Dosenpfand ist der erste Schritt / BUND fordert konsequentes Umstellen auf Mehrweg

(Berlin) - Zur Einführung des Dosenpfands fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Industrie und Handel auf, ihr Angebot an Getränken in Mehrwegverpackungen zu verbessern. Besonders Großabfüller und Discount-Händler müssten umlenken, nachdem sie jahrelang den Markt mit Dosen und Einwegflaschen zu Dumping-Preisen überschwemmt hätten. Bei Testkäufen des BUND erfüllten fast alle größeren Handelsketten die neue Pfandpflicht auf Einwegverpackungen - sei es mit Marken, Klebern, Kassenbons oder neu gestalteten Verpackungen. Um den Trend zum Ex-und-Hopp zu stoppen sollten sie ganz auf Mehrweg setzen.

Eva Leonhardt, BUND-Abfallexpertin: "Das Dosenpfand wirkt. Die Einwegindustrie-Industrie musste ihre Produktion bereits einschränken, weil der Handel wieder stärker auf Mehrweg setzt. Bisher hat aber noch keine Supermarktkette Dosen und Einwegflaschen vollständig ausgelistet. Kaisers hat sein Einweg-Sortiment eingeschränkt. Edeka und Extra haben dies angekündigt, aber noch nicht umgesetzt. Das schwarze Schaf ist der Discounter Plus: Hier erhalten Kunden das Pfand, auch wenn sie nur mit einer Wertmarke zurückkommen. Wo die Dosen, Plastik- und Glasflaschen landen, ist Plus offensichtlich egal."

Für die derzeitige Verwirrung über das Pflichtpfand seien die großen Handelsverbände selbst verantwortlich. Anstatt rechtzeitig ein Rücknahmesystem aufzubauen, hätten sie bis zuletzt versucht, geltendes Umweltrecht mit einer beispiellosen Klagewelle zu verhindern.

Die Verbraucher ruft der BUND auf, wieder vermehrt Getränke in Mehrwegflaschen zu kaufen. Das sei nach wie vor die umweltfreundlichste Lösung. Auch die Rückgabe des Pfandguts funktioniere beim Mehrweg reibungslos. Schließlich würden vor allem kleine und mittlere Betriebe profitieren, die durch den Dosenboom unter Druck geraten sind. Dank der über 1000 regionalen Brauereien und Mineralbrunnen mit ihren etwa 250.000 Beschäftigten gäbe es in Deutschland eine einzigartige Getränke- und Geschmacksvielfalt.

Der BUND befürwortet eine rasche Novellierung der Verpackungsverordnung. Beim Pflichtpfand sollte nicht nach Getränkesorte sondern einzig nach Verpackungsart unterschieden werden. Auf alle Einweg-Verpackungen müsse ein Pfand erhoben werden. Dazu gehörten auch Getränkekartons, die von Bundesumweltminister Trittin noch als umweltfreundlich eingestuft werden. Leonhardt: "Getränkekartons lassen sich am besten recyceln, wenn sie getrennt gesammelt werden. Ein Pfandsystem ist dafür die geeignetste Lösung."

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin Telefon: 030/2758640 Telefax: 030/27586440

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