Pressemitteilung | Unternehmerverband Südhessen e.V.

Drechsler: "Flüchtlinge in Arbeit statt in Sozialhilfe"

(Darmstadt) - In Südhessen ist die Arbeitslosigkeit im März um 529 auf nun 21.439 gefallen. Der südhessische Arbeitsmarkt ist damit unverändert stabil. "Wegen der erfreulichen wirtschaftlichen Lage in Südhessen haben viele Unternehmen erhebliche Probleme, offene Stellen für Fachkräfte und Auszubildende zu besetzen. Wir müssen daher noch mehr tun, um Frauen in Vollzeitarbeit zu bringen, ältere Fachkräfte länger zu halten und Langzeitarbeitslosen den Einstieg zu erleichtern.

Nach Südhessen kommen aber auch viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung, die oft gute Qualifikationen und wertvolle Berufserfahrung mitbringen. Wir sollten Flüchtlingen und auch Asylbewerbern rasch die Chance auf Arbeit einräumen, anstatt sie zu zwingen, lange von Sozialleistungen zu leben", sagte Wolfgang Drechsler, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V. (VhU), Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen.

Im November letzten Jahres habe die Bundesregierung zwar die Wartezeit für die Aufnahme einer Beschäftigung für Asylbewerber und geduldete Ausländer auf drei Monate gesenkt. "Jetzt muss die sogenannte Vorrangprüfung durch die Arbeitsagentur, die aktuell für 15 Monate die Arbeitsaufnahme verhindert, für Asylsuchende auf sechs Monate begrenzt werden. Geduldete sollten hingegen ganz ohne Vorrangprüfung arbeiten dürfen, da sie nach der Entscheidung der Ausländerbehörde vorerst bleiben dürfen. Zusätzlich ist es dringend notwendig, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Asylverfahren deutlich schneller abschließt. Nicht anerkannte Asylbewerber müssen dann aber auch konsequent in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden", erklärte Drechsler.

Minderjährige Flüchtlinge, die häufig ohne Begleitung Erwachsener nach Südhessen kämen, müssten in besonderem Maße geschützt und gefördert werden. "Gerade diese jungen Menschen sind besonders für eine Ausbildung motiviert. Eine Schul- oder Berufsausbildung muss als dringender persönlicher Grund gesetzlich verankert werden, um die Abschiebung auszusetzen. Dies ist nicht nur im Interesse der Jugendlichen, sondern auch der Ausbildungsbetriebe", sagte Drechsler.

Die Beherrschung der deutschen Sprache sei Grundlage erfolgreicher Integration. "Nur deutsch sprechende Asylbewerber können zügig in Beschäftigung kommen, ihren Beruf langfristig in Deutschland ausüben oder aber nach Rückkehr in ihre Heimatländer Mittler der Kulturen sein. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Forderung der Integrationsminister der Länder nach einer gesetzlichen Verankerung des Zugangs zu Integrationskursen für Asylsuchende sowie mehr Sprachkurse", sagte Drechsler.

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverband Südhessen e.V., Haus der Wirtschaft Südhessen Pressestelle Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 2985-0, Fax: (06151) 2985-20

(sy)

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