Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

EU-Initiative: Deregulierung der Freien Berufe als Chance begreifen

(Berlin) - In Zusammenhang mit dem am 13. November 2003 stattgefundenen 4. Europäischen Forum für Freie Zahnmedizin in Brüssel, das die aktuelle Initiative der Europäischen Kommission zur Deregulierung der Freien Berufe zum Gegenstand hatte, machte am 21. November der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte Dr. Wilfried Beckmann in Berlin deutlich:

"Ich begrüße die auf europäischer Ebene begonnene Diskussion um die zum Teil sehr hohe Regulierungsdichte bei den Freien Berufen ausdrücklich und bin auf den bevorstehenden Gedankenaustausch mit der Europäischen Kommission gespannt. In Deutschland bedarf es für die Zahnärzte dringend einer Deregulierung in vielen Bereichen ihrer Praxistätigkeit. Zu hinterfragen ist beispielsweise, ob es nicht Alternativen zu dem starren und überaus komplizierten Preissystem für zahnärztliche Leistungen in Deutschland gibt. Insbesondere, da andere Länder mit wesentlich weniger und transparenteren Regeln auskommen. Die Frage ist auch, ob es nicht wie in anderen Ländern Europas, Alternativen zur Pflichtmitgliedschaft des deutschen Zahnarztes in Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen gibt."

Im Hinblick auf die Sorge, dass die Deregulierungsinitiative der Europäischen Kommission zu einer unsachgemäßen Nivellierung und Gefährdung der Freien Berufe in Europa führen kann, machte Beckmann deutlich, dass es nicht zu einer unreflektierten Deregulierung kommen dürfe. Gerade im Hinblick auf den Patientenschutz sei es beispielsweise von herausragender Bedeutung, dass an die Ausbildung der Zahnärzte und ihre Berufsqualifikation hohe Anforderungen gestellt werden und es nicht zu einer Verwässerung des Berufsbildes kommt. So sei in Deutschland aus guten Gründen die Zahnheilkunde ausschließlich Zahnärzten vorbehalten.

Im Übrigen könne man bei der Frage, ob und in welchem Umfang dereguliert wird, nicht alle Freien Berufe und nationalen Besonderheiten "in einen Topf" werfen. In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich zu begrüßen, dass sich auf europäischer Ebene die Erkenntnis durchsetzt, dass hinsichtlich der Berufsqualifikation der Zahnärzte eine spezielle europäische Regelung erforderlich ist, die den zahnärztlichen Sachverstand mit einbezieht.

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn Telefon: 0228/85570, Telefax: 0228/347967

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