Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

EU-Strategie zur Treibhausgasreduzierung im Verkehr / VCD: An verbindlichen CO2-Grenzwerten festhalten

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat die EU-Kommission aufgefordert, sich in ihrer Strategie zur Reduzierung der Treibhausgase im Straßenverkehr nicht dem Druck der deutschen Automobilindustrie zu beugen, sondern an einem gesetzlich festgelegten Grenzwert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer für Neuwagen ab 2012 festzuhalten.

Hermann-Josef Vogt vom VCD-Bundesvorstand: *Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und die Spitzen der Autoindustrie setzen auf die falschen Pferdestärken. CO2-Grenzwerte für Autos zwingen die Hersteller dazu, endlich auf spritsparendere Modelle umzusatteln. Nur so wird die deutsche Autoindustrie auf dem Weltmarkt bestehen können. Und nur so kann ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden."

Die Diskussion um Grenzwerte für Pkw gäbe es bereits seit Mitte der 1990er Jahre. Damals planten die Umweltminister einen CO2-Grenzwert von 120 Gramm pro Kilometer bei Neuwagen schon für 2005. Die Autoindustrie hätte dieses Vorhaben jedoch verhindert. Wäre es umgesetzt worden, hätten nach VCD-Berechnungen bis 2005 allein in Deutschland 45 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden können. Stattdessen gab es die Selbstverpflichtung der Autoindustrie, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeugflotten bis 2008 auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Das Ziel von 120 Gramm pro Kilometer sei von der EU jedoch nie fallen gelassen, sondern auf Druck der Automobilindustrie zuerst auf 2010 und dann auf 2012 verschoben worden.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: „Die Argumente der deutschen Autohersteller gegen einen gesetzlichen Grenzwert sind heuchlerisch. Sie wissen schon seit Jahren, dass der Spritverbrauch von Pkw deutlich sinken muss. Jetzt schreien sie - unterstützt von Wirtschaftsminister Glos - auf, als käme plötzlich aus der EU ein arbeitsplatzvernichtendes Monster mit dem Folterinstrument CO2-Grenzwert. Angesichts des fortschreitenden Treibhauseffektes und nicht eingehaltener Selbstverpflichtungen sind ambitionierte CO2- und Verbrauchsgrenzwerte für eine glaubhafte Klimaschutzpolitik aber unumgänglich."

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Frau Almut Gaude, VCD-Pressesprecherin Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

(sh)

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