Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

EU-Zuckermarktordnung / Bundesregierung muss handeln

(Mainz) - Anlässlich der Anhörung des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages zu den Reformvorschlägen der EU-Kommission zur Marktordnung Zucker appellierte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, an die Bundesregierung, sich mit Nachdruck für den Erhalt der Zuckermarktordnung einzusetzen.

Erfahrene Experten hätten die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der Zuckermarktordnung als existenzbedrohend für den Rübenanbau und die Zuckerverarbeitung in der EU eingestuft. Sowohl die Vertreter des Berufstandes und der Zuckerwirtschaft als auch Vertreter der Gewerkschaft (NGG) hätten ausdrücklich auf den dramatischen Verlust von Arbeitsplätzen für den betroffenen Sektor sowie im vor- und nachgelagerten Bereich bei Inkrafttreten dieser Vorschläge hingewiesen.

Auch die Vertreter des Handels hätten im Rahmen der Anhörung betont, dass das bisherige System der Mengenbesteuerung sich bewährt habe. Die gegenwärtige Überproduktion auf dem Weltmarkt sei insbesondere von Brasilien verursacht. Hier werde ohne Rücksicht auf Sozial- und Umweltstandards produziert und die Produkte zu Dumping-Preisen auf den Weltmarkt geschleudert.

Nach Ansicht der meisten Sachverständigen seien die Vorschläge der EU-Kommission nicht geeignet, die Überproduktion zu drosseln. Bei einem Rückzug der Zuckerproduktion in der EU werde insbesondere Brasilien den Weltmarkt weiter mit Zucker überschwemmen. Dies gehe, so betonten auch Vertreter verschiedener Nichtregierungsorganisationen, voll zu Lasten der Kleinbauern in den AKP-Staaten und der so genannten „Least-Devolped-Countries“, die gegenwärtig über das Präferenzsystem ihren Zucker in der EU weit über den gedumpten Weltmarktpreis absetzen können.

„Ich fordere Bundesministerin Künast auf, in Anbetracht dieses negativen Szenarios für den Rübenanbau in Deutschland und die Zuckerproduktion in den Entwicklungsländern, unverzüglich in Brüssel gegen die Vorschläge der EU-Kommission vorzugehen“, so BWV-Präsident Norbert Schindler.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550

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