Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

EZB setzt mit Zinssenkung das richtige Signal

(Berlin) - Die EZB hat mit der Zinssenkung am 6. März nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) das richtige Signal gesetzt. Mit der Verringerung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent sei die EZB auf einen verstärkt expansiven Kurs eingeschwenkt. Damit demonstriere sie ihre Bereitschaft, die negativen konjunkturellen Wirkungen des Energiepreisanstiegs abzufedern, auch wenn damit eine Rückkehr zu stabilen Preisen im Euroraum verzögert werde. In Anbetracht der hohen Unsicherheit an den Finanzmärkten erhalte sich die EZB mit ihrem "kleinen" Zinsschritt den nötigen Spielraum, um im Fall einer weiteren Eintrübung der Wachstumsaussichten im Zuge eines möglichen Irak-Kriegs nochmals den Leitzins senken zu können.

Inflationsrisiken im Euroraum gingen momentan fast ausschließlich von den Energiepreisen aus. Während die Energiepreise um 6 Prozent über dem Vorjahresstand lagen, sei der Anstieg des Verbraucherpreisindex ohne Energie - die Kernrate der Inflation - im Januar wieder unter die Zwei-Prozentschwelle gesunken. Entlastend auf den Verbraucherpreisanstieg wirke sowohl die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar als auch die schwache Konjunktur.

Von dem weiterhin kräftigen Geldmengenwachstum gingen derzeit keine Inflationsgefahren aus. Zwar liege das Wachstum des breiten Geldmengenaggregats M3 seit mehr als eineinhalb Jahren weit oberhalb des Referenzwertes für das Geldmengenwachstum von 4,5 Prozent. Überwiegend sei das hohe Geldmengenwachstum jedoch auf die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten zurückzuführen, die zu Mittelverlagerungen in die in M3 enthaltenen Anlageformen geführt hätten. Erst, wenn sich die hohen Unsicherheiten an den Finanzmärkten auflösten, sollte die Geldpolitik die monetäre Lage neu beurteilen und gegebenenfalls zinspolitisch auf die hohe Überschussliquidität reagieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4 10785 Berlin Telefon: 030/20210 Telefax: 030/20211900

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