Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

Eckinger auf BDA-Tagung: Echtheit des Lehrers ist gefordert

(Berlin) - „Wir dürfen Lehrerinnen und Lehrer nicht in die Rolle eines bloßen Organisators von Lernprozessen drängen“, betonte der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger auf der am 9. Juli stattfindenden BDA-Fachtagung „Bildungsauftrag Werteerziehung“ in Berlin. Im Vordergrund stehe nicht die Optimierung von Lernentwicklung, sondern die Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen. Angesichts der kontroversen PISA-Debatte in Deutschland ist aus Eckingers Sicht auch die Auseinandersetzung um den Lehrerberuf neu entbrannt: „Wir dürfen uns nicht dazu verleiten lassen, Lernzielfetischisten zu werden.“

„Lehrerinnen und Lehrer müssen Vorbilder sein, auch und besonders im Unterricht“, so der VBE-Bundesvorsitzende. „Jugendliche empfinden und merken sehr genau, ob wir die Ansprüche, die wir an sie stellen, auch selbst erfüllen. Echtheit des Lehrers ist gefordert!“ Eckinger hob weiter hervor: „Es liegt an uns, der Jugend die Erfahrung zu geben, dass sie sich auf uns verlassen und uns vertrauen kann, dass sie nicht Stiefkind einer brüchig gewordenen Wohlstandsgesellschaft ist. Von dieser Zielvorstellung sollten wir uns auch dann leiten lassen, wenn Schwierigkeiten im Vordergrund zu stehen scheinen. Die Botschaft der Schule muss lauten: Jeder wird gebraucht, jeder ist wichtig!“ Eine solche Botschaft erwartet sich Eckinger auch von der Gesellschaft an die Lehrerinnen und Lehrer. „Sich selbst bewusst zum Lehrerberuf zu bekennen, setzt die gesellschaftliche Anerkennung der pädagogischen Arbeit an den Schulen voraus“, sagte er auf der Fachtagung.

Nationale Bildungsstandards, deren Umsetzung und Überprüfung müssten einhergehen mit der Stärkung des Lehrerberufs, erklärte Ludwig Eckinger und verwies auf die Notwendigkeit einer Lehrerbildung, die von Anfang an auf der engen Verbindung der Erfordernisse schulischer Praxis und dem wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt fußt. „Die Reform der Lehrerbildung muss auch bewirken, dass Fremdbild und Selbstbild des Lehrerberufs in Einklang gebracht werden. Diese Aufgabe sollten wir nicht in die Zukunft verlegen, sondern auf eine Kultur der Gegenwart setzen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE) Behrenstr. 23-24, 10117 Berlin Telefon: 030/72619660, Telefax: 030/726196618

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