Pressemitteilung | Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE)

"Effiziente Netzstrukturen sind Grundlage für EU-Energiebinnenmarkt"

(Berlin) - Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne) begrüßt die aktuelle Mitteilung der EU-Kommission zum Energiebinnenmarkt. "Integrierte europäische Märkte, eine effiziente Energie-Infrastruktur und ein funktionierender Wettbewerb sind das beste Mittel für eine kostengünstige Energieversorgung", betont bne-Geschäftsführer Robert Busch. Aus Sicht des bne gibt es dafür vor allem bei der Entflechtung der Verteilnetze noch einiges zu tun.

"Grenzüberschreitender Energiehandel, reger Wettbewerb um Energielieferungen und Dienstleistungen, sinkende Großhandelspreise sind nur einige positive Aspekte des europäischen Energiebinnenmarktes", betont bne-Geschäftsführer Busch. "Weitere Schritte sind aber notwendig, um ein wettbewerbliches und intelligentes Marktdesign zu vollenden."

Als eines der wichtigsten Handlungsfelder nennt die EU-Kommission in ihrer Mitteilung zu Recht die Entwicklung intelligenter Stromnetze sowie die Etablierung transparenter und EU-einheitlicher Vorschriften, die die Nutzung der Energienetze regeln. "Hier sehen wir in Deutschland angesichts der Zahl von über 1600 Verteilnetzbetreibern für Strom und Gas dringenden Handlungsbedarf", betont Busch. "Eine derartige Zersplitterung der Verteilnetzlandschaft ist einmalig in Europa." Nach einem Gutachten von WIK Consult verursacht die ineffiziente Struktur der Verteilnetze in Deutschland jährlich Mehrkosten von fünf Milliarden Euro.

Die bestehenden Verflechtungen zwischen Verteilnetzbetreibern und Vertrieben behindern zudem den Wettbewerb. "Viele unabhängige Energielieferanten und Anbieter smarter Energiedienstleistungen sind immer wieder mit erheblichen Hürden konfrontiert", betont Busch.

Durch den Zubau an dezentralen erneuerbaren Energien wächst dabei die Bedeutung der Verteilnetze immens. Dies hat auch kürzlich die europäische Agentur für die Zusammenarbeit der Regulierer, ACER, in einem Bericht festgestellt. Darin betont ACER, dass insbesondere für das Entstehen neuer intelligenter Geschäftsmodelle auf Verteilnetzebene ein neutrales Verhalten der Verteilnetzbetreiber von grundsätzlicher Bedeutung sei. "Die Ausnahmeregeln bei der Entflechtung für Unternehmen mit weniger als 100.000 Kunden sind eine Erbsünde der Liberalisierung, die sich nun im Kampf um eine günstige und effiziente Energiewende bitter rächt. Sie gehören daher dringend auf den Prüfstand", fordert Busch.

Europäische Koordination beim Strommarktdesign
Angesichts der aktuellen Diskussion um Kapazitätsmärkte in Deutschland und anderen EU-EU-Staaten muss die EU-Kommission aus bne-Sicht dringend tätig werden "Wir brauchen schnellstmöglich eine bessere europäische Koordination in der Frage, wie die EU-Staaten ihre Stromversorgung in Zukunft absichern. Es besteht die Gefahr, dass unterschiedliche und nicht kompatible Konzepte für Kapazitätsmärkte die Versorgungssituation zusätzlich verschärfen, den Wettbewerb behindern und damit den Zielen des Energiebinnenmarktes entgegenlaufen", warnt Busch.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE) Pressestelle Hackescher Markt 4, 10178 Berlin Telefon: (030) 4005480, Fax: (030) 40054810

(sy)

NEWS TEILEN: