Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Einigung bei KarstadtQuelle keine Einladung zu Einschnitten in das Handels-Tarifniveau

(Berlin) - Als „durchsichtigen Versuch, Tarifstandards abzusenken“ bezeichnete die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Forderungen von Sprechern der Handelsverbände HDE und BAG, wonach der Sanierungsvertrag mit der KarstadtQuelle AG zu Einschnitten in der gesamten Branche führen solle.

Franziska Wiethold vom ver.di-Bundesvorstand stellte klar, dass mit Karstadt keineswegs drei Nullrunden für die rund 100 000 Karstadt-Beschäftigten vereinbart worden seien. Vielmehr wären angemessene Tariferhöhungen für die gesamte Branche eingeplant, die den Karstadt-Beschäftigten dann erstattet würden, wenn das Unternehmen seinen Anteilseignern wieder eine Dividende zahle. „Diese gestundete Tariferhöhung ist der Beitrag der Beschäftigten für den Erhalt des Unternehmens. Dafür sind Kündigungen ausgeschlossen“, sagte Wiethold.

Die Verbände lehnten gerade die Beschäftigungssicherung immer wieder vehement ab. „HDE und BAG behaupten immer wieder, dass es ihnen um differenzierte Lösungen bei Sanierungsfällen geht. In Wirklichkeit wollen sie aber Einschnitte in Tarifverträge auch den Unternehmen ermöglichen, die reichlich Gewinn machen“, machte die Handeslexpertin deutlich.

Das Beispiel Karstadt dokumentiere, dass es Gewerkschaften und Unternehmen im Krisenfall immer wieder gelänge, tragfähige Lösungen zu entwickeln: „Das ist ein Beleg dafür, dass es gerade nicht betrieblicher Öffnungsklauseln bedarf“, so Wiethold.

ver.di gehe der Tarifrunde 2005 gelassen entgegen: „Wir werden nicht zulassen, dass die Flächentarifverträge ausgehebelt werden und die schwierige Situation einzelner Konzerne missbraucht wird, damit sich die gesamte Branche dranhängen kann“, kündigte Wiethold an.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

NEWS TEILEN: