Pressemitteilung |

Einzelhandelsumsätze noch immer im Minus / Branche setzt auf das vierte Quartal

(Berlin) - Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes hat der Einzelhandel im August nominal 0,4 Prozent (real 0,9 Prozent) weniger umgesetzt als im Vorjahresmonat. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat die Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang von nominal 1,2 (real 1,3 Prozent) zu verzeichnen.

„Die Zahlen sind insgesamt enttäuschend“, erklärte heute Johann Hellwege, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG. „Weil der August im letzten Jahr wegen der großen Hitzewelle einen starken Umsatzeinbruch zu verzeichnen hatte, haben wir in diesem Jahr mit einem leichten Umsatzplus gerechnet. Aber immerhin hat der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren im August kräftig zulegen können (nominal 3,1 Prozent; real 3,0 Prozent). Viele Verbraucher haben bei den neuen Herbstkollektionen zugegriffen.“

Die hohen Ölpreise und die Ausgaben für Gesundheits- und Altersvorsorge strapazierten das Budget der Verbraucher offensichtlich so sehr, dass für den Konsum wenig übrig bleibe, erklärte Hellwege. Darüber hinaus hätten Hartz IV und die anhaltende Diskussion über die Auswirkungen des Reformpakets die Stimmung der Bevölkerung im August stark gedrückt. Dies vor allem, weil die Probleme auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor ungelöst sind. „Zwar verlangsamt sich der Abbau von Arbeitsplätzen, aber es gibt kaum weniger Arbeitslose. Erst wenn neue, wettbewerbsfähige Arbeitsplätze entstehen, werden die Konsumenten wieder Mut fassen“, so Hellwege.

Der Einzelhandel setze vor allem auf das vierte, traditionell umsatzstärkste Quartal. „Wir haben im Weihnachtsgeschäft zwei zusätzliche Verkaufstage und zudem eine sehr niedrige Vorlage aus dem Vorjahr. Insofern geben wir die Hoffnung nicht auf, nach zwei Jahren mit Umsatzrückgängen in diesem Jahr doch noch mit einer schwarzen Null abzuschließen“, sagte Hellwege.

Im September haben sich die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelten Indikatoren, die die Stimmung der Verbraucher ausdrücken, stabilisiert. „Wir hoffen, dass sich das Konsumklima weiter aufhellt“, so Hellwege. Aus Branchenkreisen sei jedoch zu vernehmen, dass im September weitgehend noch keine Umsatzsteigerungen erzielt werden konnten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG) Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088

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