Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Elektro-Hausgeräte: Starker Export / Inlandsgeschäft zieht nur bei Kleingeräten an / Verbraucher honorieren wieder Qualität

(Frankfurt am Main) – Elektro-Hausgeräte aus deutscher Fertigung sind in der Welt weiterhin gefragt. Die Exportstatistik weist einen Anstieg um fünf Prozent auf 6,8 Mrd. Euro aus. Bezogen auf die Produktion hat der Export mittlerweile einen Anteil von 80 Prozent. Das Inlandsgeschäft wird allerdings vom anhaltend trüben Konsumklima gedrückt. Der Gesamtumsatz in Deutschland sinkt um zwei Prozent auf knapp zehn Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen, teilt der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. mit. Für das nächste Jahr kalkuliert der Verband mit einem anhaltend guten Exportgeschäft sowie mit einem leichten Umsatzplus im Inland von zwei Prozent.

Die Exporte von Elektro-Großgeräten, wie Waschmaschinen oder Kühlgeräte, profitieren 2005 von deutlichen Zuwachsraten in Russland, den mittel- und osteuropäischen Staaten und den USA. Im Inland schneiden die Einbaugeräte besser als die freistehenden Geräten ab. Während der Umsatz mit Sologeräten um fünf Prozent zurückgeht, liegt er bei den Einbaugeräten auf Vorjahresniveau. Insgesamt wurden etwa 14 Mio. Großgeräte in Deutschland abgesetzt.

„Im Inlandsgeschäft mit Großgeräten läuft es nach wie vor nicht rund. Wir sehen aber Anzeichen dafür, dass der deutsche Verbraucher wieder mehr Wert auf Qualität legt und bereit ist, dafür etwas mehr zu bezahlen“, sagt Dr. Reinhard Zinkann, Mitglied des ZVEI-Vorstandes und Sprecher der Hausgeräte-Fachverbände. Discounter liefern sich zwar einen anhaltend harten Verdrängungswettbewerb, aber der Umsatz mit Markengeräten hat sich stabilisiert, während die Großgeräteimporte, zumeist aus dem unteren Preissegment, wertmäßig leicht rückläufig sind. „Der Höhepunkt der „Möglichst-billig-Welle“ scheint überschritten“, so Zinkann.

Durch das gute Auslandsgeschäft der Hausgerätebranche konnte bei der Produktion mit neun Mrd. Euro das Vorjahresniveau gehalten werden. Die Zahl der Beschäftigten ging um zwei Prozent auf 45.000 zurück. Zinkann betont aber, dass die Fertigung von Hausgeräten immer noch ein starkes Standbein in Deutschland hat. Er ist überzeugt, dass die deutsche Hausgeräteindustrie nicht die Entwicklung anderer Konsum¬güterbranchen nehmen wird. „Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken, in dem wir in Deutschland weiterhin innovative und hochwertige Hausgeräte bauen“, so Zinkann.

Sorgen bereiten der Branche die hohen Kosten der ab März 2006 vorgeschriebenen Altgeräterücknahme. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind auf die Rücknahme gut vorbereitet“, sagt Zinkann, „aber selten ist auf einen Schlag ein solch großer zusätzlicher Kostenblock auf die Hersteller zugekommen“. Dazu addieren sich noch die stark gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe. Zinkann erwartet deshalb, dass Elektro-Hausgeräte ab März 2006 deutlich teurer werden.

Haushalt-Kleingeräte gut nachgefragt
Die kleinen Haushaltshelfer sind nicht nur im Ausland nachgefragt, wo der Umsatz um fünf Prozent gesteigert werden konnte. Erstmals seit 2001 ist auch das Inlandsgeschäft besser als im Vorjahr. Der Umsatz von 1,7 Mrd. Euro bedeutet ein Plus von zwei Prozent. Spitzenreiter sind die Küchengeräte mit einem Umsatzwachstum von knapp zehn Prozent.

„Besonders profitiert hat dieser Markt vom anhaltenden Boom bei der Kaffeezubereitung“, betont Rudolf Schulte, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Haushalt-Kleingeräte. Sowohl Kaffeevollautomaten als auch die Pad-Geräte legen im Wert um über 15 Prozent zu. Der Verband erwartet, dass dieser Trend anhält. Ebenfalls deutlich belebt hat sich das Geschäft mit Geräten für die Mund- und Körperpflege. Vor allem bei elektrischen Zahnbürsten und Warmluftbürsten vermeldet die Branche ein deutliches Umsatzwachstum um mehr als zehn Prozent. „Kleingeräte, die auf die Trends für mehr Genuss und Gesundheit zielen, sind auch ein Renner im Weihnachtsgeschäft“, so Schulte, „dabei stellen wir fest, dass der Verbraucher wieder mehr zu den hochwertigen Geräten greift.“

Auch die Kleingeräte-Hersteller stehen unter dem Druck der stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten und den Aufwänden für die Altgeräteentsorgung ab März 2006. Schulte geht davon aus, dass sich dies in höheren Preisen niederschlägt.

Für das nächste Jahr kalkuliert der Kleingeräteverband mit einem Umsatzwachstum von rund zwei Prozent im Inland. Weitere Steigerungen werden auch beim Außenhandel erwartet. Ein Plus von vier bis sechs Prozent wird sowohl beim Export als auch beim Import vorausgesagt.

Elektro-Hauswärmetechnik mit stabilem Geschäft
Die elektrische Hauswärmetechnik kalkuliert in diesem Jahr mit einem Inlandsumsatz auf Vorjahresniveau von ca. 340 Mio. Euro. Erfreulich entwickelt sich der Markt bei Produkten im Bereich von regenerativen Energien. Elektrische Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser konnten um etwa 30 Prozent zulegen. Bei Solarkollektoren wird bis zum Jahresende ein Plus von rund 20 Prozent erwartet. Positive Impulse für energiesparende elektrische Heiz- und Warmwassersysteme verspricht sich die Branche von der Einführung des Energiepasses für Gebäude und der Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Christian Mannigel, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6302-0, Telefax: (069) 6302-317

(sk)

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